Pater Shay Cullens erfolgreicher Kampf für mehr Menschenwürde auf den Philippinen Es war ein spannender Abend als Shay Cullen auf Einladung des Vereins „Dritte Welt als Partner“ und des Weltladens Esslingen im Alten Rathaus von seiner Arbeit auf den Philippinen berichtete. Die Bilder, die Shay Cullen zeigt, gehen unter die Haut: traumatisierte Kindergesichter in Gefängniszellen, Mädchen und Jungen, die in Sexbars oder auf Internetseiten angepriesen werden, Kinder auf Müllhalden, Straßenkinder ohne Perspektiven. Diese Kinder zu befreien und ihnen ihre Würde wiederzugeben, hat sich Pater Shay Cullen mit seiner 1974 gegründeten Menschenrechtsorganisation PREDA ( People’s Recovery, Empowerment and Development Assistance) zum Ziel gesetzt. Als Shay Cullen 1969 auf die Philippinen kam, wurde er mit den Auswüchsen des Mädchenhandels und der Zwangsprostitution im Umfeld der amerikanischen Militärbasis an der Subic-Bucht konfrontiert. Seitdem setzt er sich für ein würdevolles Leben der Kinder vor Ort ein, seien es die Opfer von Sextourismus oder der Willkürherrschaft des heutigen Präsidenten Rodrigo Dutertes. Die Aufdeckung zahlreicher Menschenrechtsverletzungen, Korruptionsfälle und Kinderhändlerringe ist sein Verdienst. Seinen ersten großen Erfolg hatte er mit einer Kampagne zur Auflösung und Umnutzung der Militärbasen. Dieser Erfolg zeigte, dass auch ein aussichtslos erscheinender Kampf schließlich gewonnen werden kann, genauso, wie die kleine Mücke den großen Elefanten vertreiben kann. Der Ansatz von Pater Shay Cullen und PREDA ist ganzheitlich: durch den Handel mit biologisch angebauten und fair gehandelten Mangoprodukten gibt er Kleinbauernfamilien eine Perspektive und wirkt der Landflucht entgegen. Durch Spenden und Erlöse aus dem Verkauf der Mangoprodukte wird die Menschenrechtsarbeit von PREDA finanziert und missbrauchten Kindern und Jugendlichen eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde zurück gegeben. Cullen äußerte an diesem Abend auch seine große Sorge in Bezug auf die aktuelle Regierung. „Wir haben es mit einer sehr korrupten und gefährlichen Regierung zu tun.“ Seit Dutertes Amtsantritt im Juni 2016 wurden über 8000 Menschen von Todesschwadronen ermordet. Shay Cullen erhebt auch in dieser Situation seine Stimme, obwohl auch er Todesdrohungen bekommen hat.