Bei der Innungshauptversammlung im Haus des Handwerks in Esslingen berichtete Obermeister Albrecht Lohri Erfreuliches zur wirtschaftlichen Situation der Sanitär- Heizung- und Klempner Branche berichten. Kritisch ist allerdings die Personaldecke. Zusätzlich wird das Geschäft durch gesetzliche Regelungen, wie das neue Widerrufsrecht im Bauvertrag, behindert.

In dem Fachvortrag „Widerrufsrecht im Bauhandwerk“ von Matthias Bergmann beschäftigten sich die Innungsmitglieder mit der Anwendung dieses seit Juni 2014 geltenden Verbraucherrechtegesetzes.

Die Handwerksunternehmer waren in der Diskussion einig, dass diese gesetzlichen Rahmenbedingungen sich bei den vor Ort beim Privatkunden abgeschlossenen Verträgen sehr bürokratisch auswirken. Auch reagierten Privatkunden oft sehr misstrauisch, wenn Handwerker plötzlich gesetzeskonform mit „viel Papier“ agieren wollen.

„Mit Stift und Papier“ im Heizungskeller oder im Bad zu erscheinen und umfangreiche schriftliche Dokumente zu unterzeichnen, bevor eine Kleinreparatur ausgeführt werde, mache keinen guten Eindruck und sei weder für den Handwerker noch für den Privatkunden nachvollziehbar. Verbraucherschutzvorschriften sollten daher auf langfristig wirkende Verträge (zum Beispiel „jahrzehntelang laufende“ Baudarlehen oder Versicherungsverträge) der Privatkunden konzentriert werden. Eine Vereinfachung des Gesetzes könne dadurch erreicht werden, dass handwerkliche Vertragsabschlüsse bis zum Auftragswert von 750 Euro ausgenommen werden.

Ein Rückblick von Obermeisters Lohri auf das Jahr 2016 machte deutlich, dass die Innung durch eine Vielzahl von Aktivitäten, die Mitglieder auf dem neuesten Stand hält. Wirtschaftlich ist die Situation für alle Betriebe hervorragend. Problematisch ist, dass der Nachwuchs nicht wie benötigt zur Verfügung steht. Werbung für das Handwerk und die angebotenen Handwerksberufe stehen deshalb weiterhin im Fokus der Innung.

In ihrem Bestreben den Azubis das Rüstzeug für eine erfolgreiche Zukunft zu vermitteln ziehen Schule und Ausbildungsbetriebe an einem Strang. Jürgen Ruckstädter, Abteilungsleiter der Friedrich Ebert Schule (FES), war deshalb gern gesehener Gast. In seinem Vortrag konnte er den Innungsmitgliedern einen guten Einblick in die Arbeit der Schule geben.