Die bei der diesjährigen Hauptversammlung anwesenden Jubilare (von links) Jürgen Eberspächer, Martin Scheu, Jürgen Schall, Gerhard Berner, Martin Wendnagel, Dieter Seyerle, Walter Zeeh und Hans Hellener Foto: oh Quelle: Unbekannt

Etwa 80 Menschen lauschten und diskutierten lebhaft im Rahmen der globalisierungskritischen Gespräche auf den Fildern mit Dietrich Krauss, dem Autor der „Anstalt“ im ZDF darüber, ob Satire klassischen Journalismus übertrumpft. Eigentlich spitzt Satire Themen zu. Wenn allerdings aktuelle Berichterstattung schon Meinungen und Bewertungen transportiert, sehen sich die drei Macher der „Anstalt“ herausgefordert zu differenzieren und Grautöne sichtbar zu machen, die oft untergehen in einer Medienlandschaft, in der sehr schnell klar ist, wer gut und wer böse ist. Beispiele für die Schwarz-Weiß-Berichterstattung ist sind für Krauss Mainstream-Berichterstattung über Griechenland, die Ukraine aber auch in Teilen die Berichterstattung rund um den Syrienkonflikt. So nehmen eine ganze Anzahl von Menschen Satire, die aufwendig recherchiert ist, als kritische Berichterstattung wahr und hören dort Informationen, die sonst kaum vorkommen. Dabei können die Zuschauer im Faktencheck viele recherchierte Hintergrundinformationen selbst prüfen. Eine Teilnehmerin meinte, dass sie den Humor in der Sendung brauche, um die Informationen hören zu können. Dass es gut ist, auch Medien aus anderen Ländern wahrzunehmen, wurde im Gespräch deutlich, wie auch, darauf zu achten, welche Werte und Bezugsrahmen mit Sprache transportiert werden. Spannend war, dass die Aufklärungsarbeit der „Anstalt“ über Lobbyismus von einer Zeitung vor Gericht verklagt worden war und seit Januar ein Urteil des BGH zugunsten der Satiresendung ergangen ist.