Eine außergewöhnliche Besetzung: Das „Kaleido“- und das „Ardey“-Saxophonquartett geben gemeinsam ein Konzert. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Zum Abschluss der Köngener Kulturtage präsentierte die Musikschule Köngen/Wendlingen zwei Formationen, die in den gängigen Konzertprogrammen zu den „Orchideen-Besetzungen“ gezählt werden können. Es handelte sich um das „Kaleido“- und das „Ardey“-Saxophonquartett. Ist das Saxophon landläufig als Solo- und Orchesterinstrument vor allem von Jazz-Combos und Bigbands bekannt, so widmeten sich die beiden Ensembles an diesem Abend der Klangwelt des klassischen Saxophons.

Im ersten Teil spielte das Kaleido-Saxophonquartett zwei Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Mit den „Old Hungarian Dances“ von Ferenc Farkas und dem „Grave et Presto“ von Jean Rivier demonstrierten die Solisten das volle Klangspektrum ihrer Instrumente und die virtuosen Nuancen ihres Spiels. Wirbelnde Laufkaskaden in den schnellen Sätzen und melodiös eindringliche Klanglichkeit in den langsamen Abschnitten warben für den speziellen Sound dieser Instrumente und machten Lust auf weitere Hörgenüsse. Ein solcher folgte auf den Fuß, denn das Ensemble schloss seinen Beitrag mit einem hinreißenden Klezmer-Arrangement ab.

„Till Eulenspiegel“ ist wohl eine der bekanntesten Sinfonischen Dichtungen für großes Orchester von Richard Strauss. Das Ardey-Saxophonquartett wagte sich an dieses Werk und zeigte wie sich das Kaleidoskop der Klangcharaktere der Instrumente im Großorchestralen öffnet und eine ungeahnte Buntheit in der Interpretation zulässt. Kammermusikalisch ging es weiter mit dem „Petit quatuor pour saxophones“ von Jean Français. Auch hier wurde der Facettenreichtum des Saxophonklanges beeindruckend dargestellt. Am Ende des Programmpunkts gipfelte alles wiederum in einem ausgelassen feurigen Klezmer-Traditional.

Im zweiten Teil vereinigten sich die Quartette, die auf Initiative der Lehrerin an der Musikschule, Martina Wratsch, und ihrer Vorgängerin Tanja Heinkel in Kontakt kamen, zu einem Oktett. Es folgte ein Feuerwerk orchestraler Highlights: Antonin Dvoráks „Slawischer Tanz Nr. 8“, fünf Sätze aus Carl Orffs „Carmina burana“ und Edward Elgars „Nimrod“ (9. „Enigma“-Variation). Alles mit ausdruckstarker Hingabe, bestechender Präzision und unbändiger Spielfreude interpretiert. In Joel Loves „Three Images“ zogen die Solisten nochmals sämtliche Register ihrer musikalischen Kompetenz und technischen Brillanz. Das letzte mitreißend Ausrufezeichen setzte das Ensemble mit der fetzig funkigen „Witch Hunt“ von Ulrich Schultheiss und hinterließ ein begeistertes Publikum.