Alexander Illi in seiner Rolle als Solist (Martin Luther) und Chorleiter hat die beiden Chöre und die Band zu diesem Projekt motiviert und zusammengeführt. Foto: oh Quelle: Unbekannt

„Luther“ war in der Klosterkirche Denkendorf…natürlich nicht persönlich aber als Pop-Oratorium Anfang Oktober vorgetragen von zwei engagierten Chören, ConCanto aus Denkendorf und Rhythm & Praise aus Ruit unter der Leitung von Alexander Illi.

Die altehrwürdige Klosterkirche, außen und innen in magenta-blauer Beleuchtung, bot den passenden Rahmen zu dem Bühnenstück von Dieter Falk (Musik) und Michael Kunze (Text). Schon eine Stunde vor Beginn strömten die ersten Zuhörer in die Kirche. Schnell war klar: die Kirche wird voll. Die 500 Plätze waren bald besetzt, die Kirche platzte aus allen Nähten und es ging nichts mehr. Viele Gäste mussten frustriert den Heimweg antreten, weil kein Einlass mehr möglich war. Das tiefe Grollen aus dem Keyboard, gefolgt von den Klängen einer Kirchenorgel und den ersten Klangschnipseln der E-Gitarre führte das Publikum 500 Jahre zurück tief ins Mittelalter. Das Klangbild war erhebend. Mit dem a-cappella-Einsatz des Chors und der bekannten Buchstabensequenz L - U - T - H - E - R begann der Gänsehaut-Abend. Fetzig, kraftvoll, auf den Punkt genau. Durch den Einsatz verschiedener Soundeffekte, gelang es der Band von ConCanto, Gewitter, Glockenschläge oder Gongs so einzusetzen, wie Falk dies in seinem Werk vorgesehen hat, ohne dabei den Chor zu überdecken. Und so schreitet das Konzert mühelos von einem Höhepunkt zum nächsten. „In Worms ist Reichstag“, „Selber denken“, „Mut“, „Ablass“, „Multiplikation“, „Gottes Kinder“, „Hier steh ich, Amen“ alles wunderbare Songs, starke Texte, emotionale Momente, ohne Kitsch. Im Mittelpunkt des Stückes steht Martin Luther, der 1521 vor dem Reichstag von Worms aufgefordert ist, seine kirchenkritischen Aussagen zu widerrufen. Insgesamt ein Stück mit Tiefgang und Dramatik, musikalisch mal im Pop-Sound, mal als Gospel oder auch als Choral. Lang anhaltende stehende Ovationen gab es vom Publikum am Ende des Konzertes. Alle klatschten und sangen mit: „Wir sind Gottes Kinder. Keiner ist allein“. Das war die Botschaft, die von Martin Luther in unsere Zeit hinein gesungen und verkündigt wurde, „Darum lasst uns mutig und wahrhaftig sein. Und frei!“

Für alle ein unvergessliches Erlebnis, welches, angesichts der vielen Frustrierten, die keinen Platz mehr fanden nach Wiederholung ruft . Geplant ist zumindest eine weitere Aufführung des Luther Pop-Oratoriums in dieser Zusammensetzung am 7. Mai 2017 in Korntal/Münchingen. Alexander Illi in seiner Rolle als Solist (Martin Luther) und Chorleiter hat die beiden Chöre und die Band zu diesem Projekt motiviert und zusammengeführt.