Festliche Trompetenfanfaren in der Frauenkirche haben die 160 Gäste des siebten Benfizabends zugunsten der Esslinger Vesperkirche empfangen. Dekan Bernd Weißenborn begrüßte, und Dietmar Bauer-Sonn, Leiter der Diakonischen Bezirksstelle, stimmte das Publikum auf das Ansinnen der Veranstaltung ein. Mit einigen Fallbeispielen eröffnete er Einblicke in den Alltag von Menschen, für die Armut eine tägliche Herausforderung bedeutet. Moderator Jürgen Hammermann gab dann seiner Freude Ausdruck, dass so viele Menschen der Einladung gefolgt waren. Anfangs etwas verwunderte Gesichter blickten ihn an, als er bat, auf die Hosen von Elektrikermeister Hans Rapp zu achten. Es wären „XXL-Spendierhosen“. Rapp rief den Abend vor sieben Jahren ins Leben, um das Defizit des Projekts Vesperkirche Esslingen zu verringern. Seitdem übernahm er alle Kosten, die anfielen, sodass die kompletten Eintrittserlöse zur Finanzierung der Vesperkirche verwendet werden konnten. Eine weitere wesentliche Säule dieses Abends war das ehrenamtliche Engagement von mehr als 50 Menschen, die kochten, dekorierten, Dinge transportierten, servierten, auf- oder abbauten. Darauf wies Jörg Ilzhöfer in seiner kurzen Vorrede zum ersten Gang hin. Er und seine Frau Steffi Büsch schlossen die Kochschule am Hafenmarkt für drei Tage, um das Menü vorzubereiten. Weitere Firmen, wie die Reinigung Häbich aus Plochingen oder das Best Western Hotel Esslingen, das seine Kühlräume zur Verfügung stellte, trugen zum Gelingen bei. Für Unterhaltung zwischen den Gängen sorgte Martin Theuer, der sonst auf den Brettern der WLB steht. Schwäbisch Humoreskes beherrschte er laut und leise, er konnte nachdenklich und manchmal auch ein bisschen böse sein, wenn er dem hiesigen Menschenschlag auf‘s Maul und ins Gemüt schaute. Nuancenreich im Vortrag verstand er es die Gäste mitzunehmen. Seinen Höhepunkt erreichte der Abend, als Theuer zur Gitarre griff, ganz ironiefrei ein Liebeslied sang und das Publikum begeistert den Refrainchor gab. Auf dass die Vesperkirche Esslingen wieder viele Menschen unterschiedlicher Milieus an einem Tisch versammelt und die Solidarität in der Stadtgesellschaft stärkt.