„Schon vorbei, schade“ - mit diesem ungewöhnlichen Ausruf hat eine Besucherin den Gottesdienst im Rahmen der 7. Ökumenischen Tagen in Ostfildern verlassen. Der Vorname des neuen VfB-Spielers Ebenezer Ofori bedeutet „Stein der Hilfe Gottes“. Mit so einer Hilfe blickt der Theologe Nikolai Kohler hoffnungsvoll in die Zukunft des VfB Stuttgart. Er hat sich aber für seine Doktorarbeit gerade Fußballabstinenz verordnet. Kohler hielt die Predigt. Er würdigt das einmütige Zusammensein in der vollen Kirche St. Dominikus in der Parksiedlung mit Christen aus katholischen, evangelischen und evangelisch-methodistischen Gemeinden sowie der freien christlichen Gemeinde Prisma.

Der Theologe warnte davor, sich mit anderen zu vergleichen und über andere zu urteilen. Er sprach auf Basis eines Briefes, den der Apostel Paulus an die reichlich chaotische Kirche in Korinth geschrieben hatte: Es wäre Unsinn, schrieb Paulus, wenn das Auge zur Hand sagen würde, ich brauche dich nicht. Oder wenn das Ohr meinte, wenn es kein Auge sei, dann gehöre es zum Leib gar nicht dazu. Alle sind verschieden, gehören aber zusammen. Zum Gottesdienst gehörte Musik vom Bläserensemble St. Dominikus bis zur Lobpreis-Band von Prisma. Jede Kirche sollte mit typischen Elementen vertreten sein.

Professor Wilfried Härle berichtete vom „guten Geist“ beim Werkstatttag zur Zukunft der Kirche am Tag zuvor. Der Tag werde Folgen haben: „Wenn uns Gott so eine Gelegenheit schenkt, gehörten wir verprügelt, wenn wir sie nicht nutzen.“ Härle war erstaunt, „wie viele Christen in Ostfildern in schwierigen sozialen Bereichen tätig sind, etwa im Frauenhaus“. Er will keine organisatorische Vereinigung zu einer einzigen Kirche, sondern „Kirchengemeinschaft, konkret umgesetzt in der Liebe zu den Menschen, die sie am nötigsten brauchen“. Die Liturgie gestalteten die katholische Pastoralreferentin Britta Groß und die evangelische Pfarrerin Cornelia Krause gemeinsam. Klaus Schopf, Pfarrer der Evangelisch-methodistischen Kirche, leitete den für diese Kirche typischen „Gemeinschaftsteil“.

Zu den Ökumenischen Tagen gehört auch immer der Kindersamstag. Mit den älteren der 25 Kinder hatte Pfarrer und Kochexperte Ulrich Enderle dort die Knödel-Lasagne gekocht. „Das ist eine Eigenerfindung“, bekannte er hinterher, „Da habe ich Gemüse drin versteckt.“