ES-Pliensauvorstadt (adi) - Andy Irvine zählt zu den einflussreichsten Vertretern der neueren irischen Folk-Szene, und er hat sich seinen guten Ruf redlich verdient. Sein unverwechselbares Spiel auf Mandoline und Mandola setzt seit vielen Jahren Maßstäbe. Er gilt als ideenreicher Arrangeur, dessen große Stärke es ist, traditionelles Material auf neue, frische Art zu präsentieren. Und er ist ein vorzüglicher Komponist, der besondere rhythmische Fähigkeiten beweist. Heute, Freitag, ist Andy Irvine ab 20.30 Uhr im Esslinger Kulturzentrum Dieselstraße zu Gast.

Andy Irvine kam über sein Interesse für die amerikanische Folkbewegung in Berührung mit der irischen Musik. „Wäre nicht Woody Guthrie gewesen, wäre er vermutlich immer noch Schauspieler und ein frustrierter Musiker“, notierte unlängst ein Kritiker augenzwinkernd. „Irvine sagt, er war ein schlechter klassischer Gitarrist, und das war damals seine einzige musikalische Erfahrung.“ Doch die Musik des unvergessenen Woody Guthrie motivierte ihn dazu, von der Klassik zum Folk-Gitarrenstil zu wechseln und Mandoline und Mundharmonika zu lernen - nicht zuletzt in Südosteuropa. So setzte er über die Jahre in vielen Ensembles Akzente - nicht zuletzt mit der international renommierten Band Planxty. Doch seine ganze musikalische Finesse zeigt am stärksten ist Andy Irvine immer dann, wenn er wie heute in der Dieselstraße solo auftritt. Wenn er zu Mandoline und Bouzouki greift, verschmilzt der klassische irische Folk-Sound auf reizvolle Weise mit musikalischen Einflüssen vom Balkan.