Quelle: Unbekannt

Von Greta Gramberg

Wer sich nach Liebe sehnt, wählt heutzutage oft das Internet zur Partnersuche. Wochenlanges Durchstöbern von sogenannten Dating-Profilen, unzählige Textnachrichten und schließlich die ersten Treffen, die nie zu mehr als einem feuchten Händedruck zum Abschied führen. Dabei müsste das sich nach körperlichem Kontakt verzehrende Individuum nur mal auf das eigene Auto verzichten, um zur Arbeit zu kommen. Denn in Bus und Bahn gibt es Zärtlichkeit und Nähe in Hülle und Fülle - dem kann sich kaum jemand entziehen.

Als ganz anschmiegsam erweist sich etwa so mancher Mitpassagier im Bus, der sich nach Feierabend auf den Gangplatz neben einen setzt und bei der Nutzung von eineinhalb Sitzen keinen Raum für persönliche Distanz lässt. Kuschlig kann auch die Stehparty in der S-Bahn werden, wenn alle Sitzplätze belegt sind und in den Türbereichen beim Bremsvorgang nur der nächststehende Mitfahrer Halt gegen den Fall gibt.

Wem ein wenig Kuscheln nicht reicht, der kann bei der Nutzung von Bus und Bahn sogar auf den ein oder anderen Kuss hoffen. Beim Verlassen des Zuges soll es schon vorgekommen sein, dass der Passagier mit seinem Gesicht unverhofft auf das eines Wartenden an der Haltestelle traf, weil er mitten im Weg stand, statt den Aussteigenden Platz zu machen. So viel Zärtlichkeit kann sich in Bus und Bahn einfach niemand entziehen.