Quelle: Unbekannt

Von Sigor Paesler

Vegetarier, bitte weglesen. Bei meiner Familie steht ganz bald Wildhasenpfeffer auf dem Speiseplan. Ich habe zwar keine Ahnung, was das genau ist und wie man es zubereitet. Aber ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass ich nur so diesen Fluch loswerde.

Sie verstehen gar nichts? Kann ich verstehen. Und glauben Sie mir, ich habe es auch lange ignoriert. Seit ich Besitzer eines neuen Laptops bin, das mit einer Windows-8-Oberfläche arbeitet. Dieses dunkelblaue Dings mit den vielen Kacheln, von denen man sich am ersten Tag vornimmt, sich das Ganze benutzerdefiniert, wie es so schön heißt, anzupassen. Macht man aber nicht. Zumindest nicht so richtig. Die wichtigsten Verknüpfungen werden - eigentlich geht das ganz einfach - hinzugefügt, ein paar ganz nervige Kacheln werden gelöscht.

Aber viele bleiben eben doch. Wetter, Nachrichten, Sport, Gesundheit. Und Essen. Die kleinen Bildchen sind ja auch immer neu. Wurde irgendwo ein Fußballtrainer entlassen, sieht man sein Konterfei und kann sich - meisten auf einer anderen Seite seines Vertrauens - weiter darüber informieren. Ist beim Wetter eine Sonne zu sehen, freut man sich. Auf was das Piktogramm beim Thema Gesundheit hinweisen soll, ist schon schwerer nachzuvollziehen. Aber, und jetzt kommt’s, beim Thema Essen („Kochen & Genuss“) wird seit dem ersten Hochfahren immer nur Wildhasenpfeffer angepriesen. Soll man denn immer das Gleiche essen? Und dann auch noch so etwas Extravagantes? Und was machen die Vegetarier (die das hier ja schon nicht mehr lesen)?

Ich habe da noch nie draufgeklickt. Aber jetzt, Sie sind live dabei, mache ich es. Ach nee. „Diese Seite konnte nicht geladen werden“, heißt es. Jetzt weiß ich, wo der Hase langläuft.

Nach kurzer Recherche finde ich das Rezept schließlich auf einer der einschlägigen Kochseiten im Internet. Das Bild ist jedenfalls das Gleiche. Aber der Appetit ist mir vergangenen. Die Kachel wird gelöscht. Der Spuk ist vorbei.