Quelle: Unbekannt

Von Karla Schairer

„Ihr Paket ist da. Aber Sie waren es nicht.“ Es ist immer das Gleiche. Und leider wird das ersehnte Paket auch immer an der gleichen Postfiliale abgegeben. Der Filiale des Grauens. Nicht nur wegen der Öffnungszeiten: Die sind völlig inkompatibel mit den Arbeitszeiten normaler Arbeitnehmer. Vormittags von 9.30 bis 12.30 und von 14.30 bis 17.30 Uhr. Als Journalist mit Spätdienst geht das aber. Allerdings auch nur, wenn kein Schild draußen hängt: „Heute wegen technischer Störung geschlossen.“ Hat die Filiale dann schließlich keine Störung und synchronisiert mit den Arbeitszeiten offen, stellt sich das nächste Problem: das Wiesel. So ist der - wohlgemerkt ironische - Spitzname unter den Nachbarn für die Postbeamtin hinterm Schalter.

Man muss neben dem Abholschein Zeit und Geduld mitbringen. Das weiß die Nachbarschaft, weshalb bereits um 9 Uhr die Kunden schon Schlange stehen wie Teenies für ein Popkonzert. Sonst kann es sein, dass man bis um 12.30 Uhr vergeblich ansteht - denn dann schließt die Filiale schon wieder. Pünktlich ist das Wiesel nämlich. Kommt dann aber noch hinzu, dass das Paket verschwunden ist, wächst die Schlange ins Unendliche. Zum Glück kennt man sich und lächelt verständnisvoll. „Gefunden!“, verkündet das Wiesel. Aber dann dauert es noch mal eine halbe Ewigkeit, bis das P aket bis zum Schalter transportiert wurde. Denn die Beamtin ist nicht nur so flink wie ein Wiesel, sondern auch so stark wie ein Bär. Aber vielleicht war es auch ein bisschen fies, 40 Liter Katzenstreu online zu bestellen.