Quelle: Unbekannt

Von Greta Gramberg

Die deutsche Hauptstadt ist scheinbar so beliebt, dass sie nicht mehr weiß, wohin mit den Neubürgern. Das ist der vordergründige Anlass, nun andernorts Filialen ihrer selbst zu planen - zumindest, wenn man dem Postillon, einer Internetseite für sehr fantasievolle Nachrichten glaubt. Die Planer hätten sich für die erste Dependance auf einen Kartoffelacker am Ortsrand von Plochingen festgelegt - ausschlaggebend dafür sei ein etwa spreebreiter Fluss sowie eine gute Autobahnanbindung gewesen, zitiert das Entenmagazin den Berliner Bürgermeister Michael Müller.

Der Ort „Berlin/Schwaben“ soll Provinzhipstern, die im Original keinen Platz mehr haben, angeblich alle Annehmlichkeiten bieten, die man als Neu-Berliner erwarten kann: die wichtigsten Stadtteile Berlins (nachgebaut), zähflüssigen Verkehr (schon da), seltsam gekleidete Leute mit noch seltsamerem Dialekt (Statisten) und aus Berlin eingeflogener Hundekot. Sogar ein Netz von Großflughäfen soll die Berlin-Filialen verbinden. „Der Vorteil für die Zuziehenden: Sie bleiben in räumlicher Nähe zu ihren Freunden und Verwandten, genießen aber den Status eines Berliners“, resümiert Müller laut Postillon.

Bei aller Euphorie sollten sich die schwäbischen Provinzhipster aber ein gewisses Maß an Misstrauen bewahren. Was, wenn Berlin es den verhassten Schwaben heimzahlen will, die ihre Immobilienpreise hochtreiben? Was, wenn als Revanche für den „Spätzlestreit“ auf dem Plochinger Acker ein „Currywurstzwist“ entfacht wird, der die Immobilienpreise sinken lässt?

Plochingens Bürgermeister Frank Buß reagierte denn auch erfreut, aber besonnen zurückhaltend auf die Nachricht. Er bot dem Kollegen Müller eine Kooperation an und lud ihn an den Neckar ein. In einem zweiten Schritt, so Buß, „sollte überprüft werden, ob auch unsere Sehenswürdigkeiten, wie die Altstadt, das Hundertwasser-Areal oder die Tomi-Ungerer-Toilette in Berlin einen Platz finden, um Heimat mobil zu machen“. Ob diese Ausgleichsforderung noch erfüllt werden kann, ist aber zweifelhaft: Der Bau von „Berlin/Schwaben“ hat laut Postillon schon begonnen. Die EZ berichtet weiter aktuell von der Lage auf dem Acker . . .