Die Telekom wirbt damit, das beste Mobilfunknetz in Deutschland zu haben. Nicht ohne Grund. Immer wieder bestätigen Fachmagazine wie Chip, Connect und Stiftung Warentest dem D1-Netz beste Empfangsqualität. Konkurrent Vodafone wird ein gutes Mobilfunknetz zu akzeptablen Preisen attestiert und bei O2/E-Plus heißt es zugespitzt formuliert: löchriger, langsamer, aber günstiger. Doch müssen die Netztester auf ihrer Rundreise durch Deutschland die Autobahnausfahrt Neuhausen genommen haben, um so über Berkheim nach Esslingen zu kommen. Andernfalls hätten sie bestimmt das Telekom-Funkloch auf der B 10 nahe Wernau bemerkt, was sicher zu einem erheblichen Punktabzug geführt hätte. Schließlich ist man hier in einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas, in der Industrie 4.0 und Digitalisierung ganz groß geschrieben werden.
Funklöcher haben hier mal überhaupt nichts verloren. Und schon gar nicht in Esslingen am Neckar, dem Sitz des Automatisierungsspezialisten Festo, der gerade die Vernetzung eigener Prozesse mit denen der Kunden entschieden vorantreibt. Nun sind dem selbst ernannten Funklochsucher keine Löcher am Firmensitz in Berkheim und rund um die Technologiefabrik in Scharnhausen bekannt, was aber nicht heißen muss, dass sie nicht da sind. So wie das Ärgernis in der Esslinger Krummenackerstraße ein paar hundert Meter bevor sie in die Geiselbachstraße übergeht. Hier heißt es plötzlich im so gelobten D1-Netz: Aus die Maus, Ende im Gelände, Schicht im Schacht. Es muss an dem arg tiefen Taleinschnitt und den gewaltigen Häuserschluchten liegen, warum der Dax-Konzern seinen Vertrag hier nicht erfüllt. Höchste Zeit, energisch die Funklochwende zu fordern, höchste Zeit für eine Revolution. Googelt man den Begriff Energiewende, verweist die Suchmaschine in 0,48 Sekunden auf 4,62 Millionen Ergebnisse. Beim Begriff Funklochwende sind es null. Noch Fragen.