Quelle: Unbekannt

Von Stephanie Danner

Ein Smartphone macht seinem Namen in der Regel alle Ehre: Termine werden geplant, Mails abgerufen, Erinnerungen notiert, Telefonate geführt, Wege navigiert, Nachrichten verschickt. Weil’s meistens schnell gehen muss, hilft das Cleverle beim Schreiben. Autovervollständigung nennt sich das. Doch wehe dem, der zu fix auf Senden klickt, ohne das Geschriebene nochmals zu checken.

„Ich komme gegen Uwe“, schreibt die Freundin. Was? Die Tagesmutter kommentiert das süße Bild der Tochter samt Kaba(!)-Bart mit: „Der Kabarett schmeckt!“ Die Nachricht „Die Turmhose ist im Rucksack“ kann angesichts des anstehenden Turnens nachvollzogen werden. Manchmal wird es aber peinlich: „Wir haben ganz schön rangekotzt“, ist nach getaner Arbeit zu lesen. Und vom Bergfest kommt die Nachricht: „Viele Grüße vom Geschlecht.“ Der Automatismus dieser Vervollständigung erschließt sich irgendwie nicht. „Kommt ihr zum Klassenfeind?“, schreibt eine Mutter an die andere. Bislang war sie nicht als Sozialistin aufgefallen, aber beim Klassenfest könnte man ja mal ein Auge drauf haben.

Nahezu desaströs sind solche Mitteilungen: „Ich hätte Lust auf Bürgerkrieg.“ Hoppla. Da läuft etwas gründlich schief beim Absender. 30 Minuten später löst sich alles in Wohlgefallen auf als ein Piepen ertönt: „Es gab schicke Dings und Pommes.“

Kombinationsgabe ist alles. Oder anders ausgedrückt: „Learning by Doping“.