Erst nach allerhand Irrungen und Wirrungen finden alle Beteiligten ihr Glück. Foto: Hudelmayer Quelle: Unbekannt

Es gab ernstlich viel zu lachen und entsprechend viel Applaus bei der jüngsten Theateraufführung der Mittel- und Oberstufen-Theater-AG des Heinrich-Heine-Gymnasiums im Theater an der Halle.

Oscar Wildes Komödie „Bunbury oder Ernst sein ist alles“ (englischer Originaltitel: „The Importance of being Earnest“) handelt von zwei jungen Männern, Jack und Algernon, beide aus besseren Kreisen. Mit allerlei Tricks versuchen sich die Freunde ein angenehmes Leben außerhalb der engen Rollenvorgaben zu ermöglichen. Als es dann aber darum geht, dass sich der eine für die Cousine und der andere für das Mündel seines Freundes erwärmt, wird es ernsthaft kompliziert - zumal Jack nicht angetan ist von den Absichten seines Freundes Algernon, sein Mündel zu ehelichen. Überdies stellen sich beide ihren Angebeteten unter demselben Decknamen Ernst vor. Ganz abgesehen davon, dass die überstrenge Lady Bracknell, Mutter der von Jack umschwärmten Cousine, sowieso zunächst gegen alles ist. Schlimm für die beiden jungen Damen, die sich jeweils mit vollem Ernst in ihren Ernst verliebt haben und Opfer dieser Verwechslungskomödie werden. Aber wie es in einer Komödie zu sein hat, nach vielen Irrungen und Verwirrungen vor allem mit den verschiedenen Namen der echten und unechten Existenzen, fügt sich am Ende alles zum Guten.

Oscar Wildes Komödie schien mit ihren Wortgefechten und ihrem Wortwitz den beiden Hauptdarstellern Benjamin Kümmel und Dan Strölin auf den Leib geschrieben. Aber auch Jakob Schüssler konnte in seiner Rolle als nervige Mutter und Tante zeigen, was er schauspielerisch drauf hat. Allen Zuschauern wird das schrille Falsett noch in den Ohren klingen, mit dem Lady Bracknell ihren Neffen sowie ihre Tochter und vor allem den sich um sie bemühenden Jack alias Ernst in Schach hält. Mit spitzen Zungen brillierten auch Maren Gröner und Johanna Schüssler in den Rollen des Mündels und der Tochter. Mit viel Ausdruck und präziser Betonung brachten alle den Wortwitz Oscar Wildes zur Geltung, was angesichts der ungeheuren Textmenge und der kurzen Probenzeit eine große Leistung war, die das Publikum mit großem Beifall belohnte. Dies gilt ebenso für die weiteren Rollen wie die Gouvernante (Menting Xue), Pastor Chasuble (Paul Weigold), Diener Lane (Jasmin Lindemann) und Butler Merriman (Carolin Eichhorn). Der Einsatz aller Beteiligten, vor allem auch der Techniker und die Regieleistung von AG-Leiterin Bettina Michel, wurden mit viel Applaus gewürdigt. Gerne lässt man sich so „ernsthaft“ zum Lachen bringen.