Quelle: Unbekannt

Von Lorena Greppo

Seine Nachbarn kann man mehr oder weniger gut kennen. Vor allem in einem Mehrfamilienhaus mit zwölf Parteien. Bei manchen Personen im Haus ist man sich manchmal gar nicht sicher, ob sie Bewohner oder Gäste sind. Erschreckend wird es dann, wenn man nur kurz den Müll rausbringt, dabei die Wohnungstür angelehnt lässt - man kommt ja schließlich gleich wieder - um dann bei der Rückkehr den Herrn Nachbar gemütlich im eigenen Bett liegend aufzufinden. Der Schreck war groß - bei mir und beim Nachbars-kater, der die Gunst der Stunde genutzt und sich in das gut geheizte Zimmer geschlichen hatte. Mit einer so prompten Rückkehr der Bewohnerin hatte er wohl nicht gerechnet, denn bei meinem Anblick flüchtete er prompt unters Bett und kurz darauf zur Wohnungstür. Die war inzwischen wieder geschlossen, was dem Herrn Nachbar nicht wirklich zu passen schien. Immerhin: Es gelang, den aufgebrachten Rotpelz aus der Wohnung zu komplementieren, ohne dass sich einer der Beteiligten verletzte. Bei unserer nächsten Begegnung grüßte mich der Herr Nachbar im Treppenhaus mit einem Fauchen. Hallo auch.