Quelle: Unbekannt

Von Oliver Stortz

Das neue Sofa ist fantastisch. Den erhofften Zweck erfüllt es in vollem Maße: Man kann darauf sitzen. Das herauszufinden hätte es nicht zwingend einer Gebrauchsanweisung bedurft. Aber sie lag nun mal bei. Und so wurde sie auch gelesen. Leider wirft das Heft mehr Fragen auf als es beantwortet. Zum Beispiel der Abschnitt „Montagehinweise“. Warum es den überhaupt gibt, erschließt sich nicht auf Anhieb. Das Möbel wird ab Werk als ein Stück geliefert; und sieht man vom Gebrauch einer Motorsäge oder ähnlicher Gerätschaften ab, lässt es sich auch nicht zerlegen. Das einzige lose Teil ist: die Gebrauchsanweisung. Und in der heißt es nun zur besagten Thematik: „Um nicht-Komponenten zu verlieren, nicht werfenvdas (sic) Paket vor Abschluss der Vollversammlung.“ Gut, warten wir eben die Vollversammlung ab, ehe wir werfenvdas Paket. So lange wird es schon nicht dauern. Ist ja nur ein Dreisitzer.

Nicht minder kryptisch ist der Hinweis zu „Wartung und Pflege“ des Möbels: „Um einen Fleck von Fett zu entfernen, mit Talkum bestäubt Aufgabe Arbeitgeberbeitrag.“ Ja, das steht da wirklich: Arbeitgeberbeitrag. Und mit etwas gutem Willen ist es gewiss auch mit der Arithmetik des deutschen Sozialversicherungssystems vereinbar, dass sich Unternehmen nicht nur paritätisch an den Beiträgen ihrer Beschäftigten zur Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung beteiligen, sondern gefälligst auch an der Sofareinigung. Natürlich nur bei Fleck von Fett.

Schließlich stellt sich noch heraus, dass es eine ziemlich leichtsinnige Idee war, sich einfach so auf das Sofa zu setzen: „Vor jedem Gebrauch prüfen, ob das Produkt korrekt aufgebaut wurde.“ Am besten wird es wohl sein, man beruft jedes Mal eine Vollversammlung ein. Sicher ist sicher.