Quelle: Unbekannt

Von Hermann Neu

Plötzlich sind sie ein Thema, dabei hat es sie immer gegeben. Nur haben sie anders geheißen und manchmal auch anders ausgesehen. Heute vergeht kein Tag, an dem nicht irgendein Horrorclown einem unglückseligen Zeitgenossen den Baseballschläger über den Kopf zieht, ihm sonstwie Gewalt antut oder ihn wenigstens kräftig erschreckt.

Dabei ist das Phänomen ja uralt. Lebende wie längst verblichene Personen gehören zu den Horrorclowns. Wobei gewisse Definitionsfragen mitschwingen. Den Sänger Heino beispielsweise mit seinem blonden Toupet und seiner Sonnenbrille halten nicht wenige für schwer horrorclownverdächtig. Bei den einstigen Modern-Talking-Größen Dieter Bohlen und Thomas Anders haben es die Sensiblen schon in den 1980ern gewusst. Die Unempfindlicheren waren sich erst sicher, dass auch hier ein Horrorclown am Werk ist, als Bohlen bei „Deutschland sucht den Superstar“ anfing, seine Sprüche rauszuhauen.

Die Politik blieb auch nicht verschont. Horrorclowns waren beispielsweise viele Generalsekretäre der Parteien. Besonders wenn sie jung waren und nach oben wollten. Etwa das „blonde Fallbeil“ Edmund Stoiber. Oder Guido Westerwelle, Gott hab’ ihn selig. Der hatte Qualitäten als Spontanbeleidiger über hunderte von Kilometern hinweg. Er schaffte es an einem Dreikönigstreffen, aus der Distanz den Hamburger Fahrradbeauftragten derart zu beschimpfen, dass der in aller Humorlosigkeit vor den Kadi zog.

König der Gruselclowns aber ist Donald Trump. Der kommt mit seiner Haartolle und seiner Physiognomie auch ohne Pappnase klar. Wenn er über den Mexikaner als solchen oder über seine Konkurrentin Hillary Clinton herzieht, dann ist das echt Horror. Und wenn er am 8. November vielleicht doch nicht amerikanischer Präsident wird: Für den Stuttgarter Weltweihnachtszirkus reicht es auf jeden Fall!