Quelle: Unbekannt

Von Martin Mezger

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von der Kanzlerin Merkel ausging, dass alle Welt in Deutschland willkommen geheißen würde. Da machte sich auch auf eine Dame aus der Stadt München, die war nicht auf der Flucht, sondern im ICE nach Stuttgart. Und es waren Migranten im selben Zuge, zu welchen die Dame mitleidig-bange Blicke schweifen ließ. Als die Zeit der Fahrkartenkontrolle gekommen war, näherte sich der Schaffner auch der Dame. Der Schaffner war schwarzer Hautfarbe. Sichtlich irritiert wandte die Dame die Augen vom Schaffner zu den Migranten, von den Migranten zum Schaffner. Noch bevor dieser zum Vorzeigen des Fahrausweises auffordern konnte, forderte sie von ihm das Vorzeigen seines Migrationshintergrunds: „Sind SIE der Schaffner?“ Als er bejahte, fuhr sie fort: „Es sind ja viele von Ihnen gekommen, aus Syrien oder Afghanistan.“ Verwunderung beim Zugbegleiter, die Dame setzte sofort nach: „Wo kommen Sie denn her?“ „Ich komme aus Deutschland“, so die akzentfreie Antwort. Worauf der Dame nur noch die für sie entscheidende Auskunft fehlte: „Und wollen Sie wieder zurück?“ Was dem Schaffner denn doch die Sprache verschlug. Aber nur für einen Moment. Dann sprach er die ehernen Worte: „Den Fahrausweis bitte!“ Ein deutscher Schaffner ist eben ein deutscher Schaffner.