Quelle: Unbekannt

Von Christian Dörmann

Wenn diese oder jene Sache einen Haken hat, dann wird damit sprichwörtlich ein Nachteil oder ein auf den ersten Blick nicht erkennbares Problem beschrieben. In selteneren Fällen kommt es aber vor, dass der Haken an sich das Problem ist - und zwar deutlich erkennbar.

Vermutlich haben wir es alle schon erlebt. Der Körper fordert sein Recht und damit eine Unterbrechung der Fahrt auf der Autobahn. Wer es vorzieht, Parkplätze ohne WC in erträglichem Zustand zu erhalten, steuert die nächste Raststätte an. Dort sorgen in aller Regel saubere und moderne sanitäre Anlagen gegen überschaubares Entgelt für die umweltgerechte Entsorgung dessen, was man so von sich gibt. Also die Münzen eingeworfen und hinein ins Separee, wo gerade noch die Klobrille einer automatischen Reinigung unterzogen wird. Mantel aus, des besseren Sitzkomforts wegen, und dann ...

So, nun kommt die Sache mit dem Haken - oder besser: die mit ohne Haken. Ein solcher ist in dem engen Kabuff nämlich nirgendwo auszumachen. Der Blick irrt suchend über jede Kante des Gehäuses und bleibt letztlich am Türknauf hängen. Ein Versuch, den Mantelkragen über den Knauf zu stülpen und so das gute Stück aufzuhängen, wird sogleich abgebrochen. Der Mantel ist zu lang und Bodenkontakt möchte man in der öffentlichen Anstalt tunlichst vermeiden. Auch andere Befestigungsbemühungen scheitern. Immer wieder droht dem guten Stück der Fall auf die möglicherweise kontaminierten Fliesen.

Der langen Rede kurzer Sinn: Die Sitzung gerät zu einer äußerst unkomfortablen Angelegenheit, weil dem Schutz des Überziehers und dem eigentlichen Anliegen irgendwie in gleicher Weise Rechnung getragen werden muss.

Deshalb die Bitte an alle Rasthausbetreiber und Gastronomen: Haken Sie ein. Gönnen Sie ihren Etablissements stabile Vorrichtungen, an denen Jacken, Mäntel und die Handtaschen der Frauen in angemessener Höhe sicher hängen. Millionen in jeder Hinsicht entspannter Sitzungsteilnehmer werden es Ihnen ewig danken.