ES-Pliensauvorstadt (daw) - Am 2. Oktober begeht die katholische Gemeinde St. Elisabeth das 50-jährige Weihejubiläum der Kirche in der Pliensauvorstadt. Neben dem „Kirchweih-Fest“, das am 2. Oktober ggefeiert werden soll, plant das Vertretungsgremium des Kirchengemeinderats in diesem Jahr eine ganze Reihe Aktivitäten, etwa eine Predigtreihe mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die die Kirchengemeinde im Laufe der Zeit begleitet haben oder eine Interviewreihe mit Menschen aus dem Stadtteil. Zum Jubiläum will man freilich auch auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblicken und sucht, Fotos, Erinnerungsstücke, Zeitungsberichte und Zeitzeugen, die die Geschichte des Gotteshauses lebendig werden lassen.

Der Grundstein für die Kirche St. Elisabeth war im Januar 1964 gelegt worden. Die Pläne für das Gotteshaus stammten vom Stuttgarter Architekten Hans Georg Reuter. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sich in der Pliensauvorstadt viele Vertriebene niedergelassen, die größtenteils katholischen Glaubens waren. Um ihnen auch eine spirituelle Heimat zu bieten, war der Kirchenbau notwendig geworden. In ihrer Gestaltung gehört St. Elisabeth zu den in den 60er-Jahren häufig errichteten Zeltdachkirchen. Die Form des Zeltdachs hat auch einen theologischen Sinn. Das Zelt steht für die frühjüdische Glaubenstradition der Israeliten, die als Nomaden lebten und Gott in Zelten verehrten. Dieses Motiv lässt sich auf den Zug nach Westen der 1945 aus ihrer Heimat Vertriebenen übertragen.

Fotos und Erinnerungsstücke sowie die Kontaktdaten von Zeitzeugen werden im Pfarrbüro der Gemeinde St. Elisabeth im Häuserhaldenweg 38 gesammelt. Das Büro hat montags von 16 bis 17.30 Uhr, dienstags von 9 bis 11 Uhr und 16 Uhr bis 17.30 Uhr sowie donnerstags von 9 Uhr bis 11 Uhr geöffnet.