Quelle: Unbekannt

Von Manuel Späth

Den Auftakt der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der WM in Frankreich kann man durchaus als geglückt bezeichnen. Auch wenn die zweite Hälfte gegen Ungarn ein wenig zu wünschen übrig ließ und das Spiel gegen Chile sicherlich kein Maßstab ist, lassen einige Eindrücke auf ein erfolgreiches Abschneiden hoffen. In erster Linie sind hier natürlich die äußerst stabile Deckung und unsere beiden Torhüter zu nennen. Sowohl Silvio Heinevetter im ersten, als auch Andreas Wolff im zweiten Spiel haben hervorragende Leistungen gezeigt und sind für mich derzeit das beste Torhütergespann der Welt.

Einen riesen Respekt muss man auch vor Uwe Gensheimers Leistung haben. Nur wenige Tage nach dem Tod seines Vaters solch ein Spiel abzuliefern, ist aller Ehren wert. Die Reaktionen innerhalb der Mannschaft zeigen auch, wie wichtig er für dieses Team ist, und das nicht nur aus sportlicher Sicht. Im Verlauf dieses kräftezehrenden Turniers könnte auch der ausgeglichen stark besetzte Kader der deutschen Mannschaft ein Vorteil sein.

Die kommenden Gegner Saudi-Arabien und Weißrussland dürften die Bad Boys auf dem Weg zum Gruppensieg vor keine allzu großen Aufgaben stellen. Anders sieht es da mit dem letzten Vorrundengegner Kroatien aus. Hier könnte dann eventuell auch Holger Glandorf zum Einsatz kommen, der bereits verlauten ließ, dass er mit einer Nachnominierung durch den Bundestrainer rechnet.

Abgesehen vom deutschen Team haben sich auch die anderen Titelfavoriten wie Frankreich oder Dänemark bisher sehr souverän präsentiert. Etwas enttäuscht bin ich von den bisherigen Leistungen der Isländer. Allerdings fehlt mit Aron Palmarsson auch ihr mit Abstand bester Spieler verletzungsbedingt.

Positiv überrascht bin ich von der bisherigen Übertragungsqualität des Livestreams der DKB. Ich muss zugeben, dass ich aufgrund der kurzen Anlaufzeit etwas skeptisch war, ob alles reibungslos laufen wird, aber die ersten Partien haben mich eines Besseren belehrt. Der Ausfall zu Beginn des Spiels gegen Ungarn lag nicht am Server selbst, sondern am Rechteinhaber beIN Media Group, der kurzzeitig die Übertragung unterbrochen hat. Bleibt also zu hoffen, dass dies der einzige Ausfall bleibt und wir die weiteren Spiele der Bad Boys störungsfrei live verfolgen können.

Manuel Späth stammt aus Ostfildern und spielt seit 2006 für den Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen, dessen Kapitän er ist. Für diese Zeitung analysiert der 38-fache Nationalspieler, der in der kommenden Saison für den TVB Stuttgart auflaufen wird, das Geschehen bei der WM in Frankreich.