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Esslingen – Der Weg dorthin war holpriger als erwartet, aber die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen stehen im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Nachdem sie die erste Begegnung der Playoff-Serie gegen den SV Krefeld 72 mit 10:11 verloren hatten, entscheiden sie die Spiele zwei und drei mit 19:13 (5:3, 4:5, 6:2, 4:3) sowie 19:8 (5:3, 5:2, 4:2, 5:1) für sich und vermieden damit den Abstieg in die B-Gruppe der Liga.

Von Sigor Paesler

Im Viertelfinale treffen die Esslinger ab dem kommenden Samstag auf den OSC Potsdam. Trainer Bernd Berger möchte dafür keine allzu großen Rückschlüsse aus der Serie gegen Krefeld ziehen. „Das wird ein ganz anderes Spiel. Potsdam kommt wie wir über das Spielerische, Krefeld hat nur gekämpft“, sagte er, um gleich hinzuzufügen: „Das ist vollkommen legitim.“ Die Krefelder waren als Vierter der B-Gruppe und damit als Außenseiter in das Duell gegangen – und machten den Esslingern das Leben schwer. Mit dieser Erfahrung war der SSVE allerdings nicht alleine, denn in drei der vier Serien verlor der Favorit aus der A-Gruppe das erste (Auswärts-) Spiel, alle vier Paarungen gingen über die volle Distanz von drei Begegnungen.

Auch das zweite Spiel am Samstag war länger offen, als sich die Esslinger das gewünscht hätten. Im für beide Teams ungewohnt kurzen Becken im Merkel’schen Hallenbad ging es zunächst auch eng zu, was die Torfolge betraf. Berger allerdings machte sich offenbar wenig Sorgen, auch als es zwischenzeitlich nur 9:8 für die Esslinger stand. „Es war klar, dass Krefeld sofort dagegenhalten würde. Aber wir wussten, dass unsere Kräfte länger halten werden“, erklärte der Coach. Und so kam es dann auch. Die Esslinger überstanden eine Schwächephase und verhinderten den Ausgleich zum 10:10, statt dessen führten sie kurz darauf mit 14:9. Vor allem Routinier Heiko Nossek musste es in dieser Phase richten.
Das entscheidende Spiel drei war gestern schneller eine klare Angelegenheit. Auch, weil der SSVE die entscheidenden Krefelder Spieler besser im Griff hatte. Dusan Dragic etwa erzielte am Samstag sechs Treffer, gestern keinen.

Damit haben die Esslinger den peinlichen Abstieg in die B-Gruppe verhindert und das Minimalziel Viertelfinale erreicht. Im Duell mit den Potsdamern sind sie nun leichter Außenseiter, vor allem weil der OSC den Vorteil von mehr Heimspielen in der Best-of-three-Serie hat. „Das spielt in einem Amateursport wie unserem schon eine große Rolle“, erklärte Kapitän Nossek. Gegen Krefeld war in Spiel eins aber wohl eher das Problem, dass die Esslinger die Aufgabe unterschätzt haben. „Das muss ich zugeben“, sagte Nossek.

Einen Fingerzeig haben die Duelle mit Krefeld aber doch gegeben: Beim Weltverband FINA gibt es Überlegungen, die Länge des Spielfeldes von 30 auf 25 Meter zu verkürzen, das wären nur zwei Meter mehr als im Merkel’schen Bad. „Ich fände das gut, es würde das Spiel attraktiver machen“, sagte Nossek. Jetzt ist er aber erst einmal „gespannt“ auf das Duell mit Potsdam. Dann zunächst auf dem 30-Meter-Spielfeld im gerade geöffneten SSVE-Freibad.

Tore für den SSV Esslingen, Spiel zwei: Nossek (7), Valentin Finkes (4), van der Bosch (3), Tadin (3), Robin Finkes (1), Sopiadis (1).

Spiel drei: van der Bosch (5), Nossek (5), Valentin Finkes (4), Rothfuß (3), Tadin (2).