Esslingen (oe/red) - Der ganz große Druck ist erstmal weg: Durch den überraschenden 6:3-Auswärtssieg beim 1. FC Saarbrücken II kann der Tabellenvorletzte TTC Frickenhausen (8:24 Punkte) relativ entspannt in das letzte Saison-Heimspiel der Zweiten Tischtennis-Bundesliga gegen Schlusslicht TTC Zugbrücke Grenzau II (5:27) am Sonntag gehen. In der Bezirksliga bleibt das Rennen um die Vizemeisterschaft spannend.

2. Bundesliga

Seit Wochen wurde die Begegnung zwischen Saarbrücken II und Frickenhausen als „Abstiegs-Endspiel“ tituliert, bei der der TTC das Abrutschen auf den letzten Platz verhindern müsse. Nach dem Frickenhausener Sieg kann Grenzau die Schützlinge von Chef-Coach Derd Soos auch mit einem Sieg nicht überflügeln, dann müsste der letzte Spieltag am 2. April - Frickenhausen beim Siebten Dortmund, Grenzau beim Vierten Saarbrücken II - entscheiden, welche Mannschaft in die 3. Liga absteigt und wer in die Relegation geht.

Die Frickenhausener scheinen sich gerade noch rechtzeitig zum Saisonfinale am Riemen zu reißen und ihre kämpferischen Qualitäten wiederentdeckt zu haben. Zunächst rettete Jesper Hedlund mit seinem dritten Saisonsieg durch den 3:2-Erfolg im entscheidenden Match vor zwei Wochen im Heimspiel gegen Bad Homburg das Unentschieden, dann gewann das Team überraschend in Saarbrücken - beide Doppel sowie Alfredas Udra (gegen Zhi Wang und gegen Semenov) und die beiden kampflosen Erfolge von Matsuyama und Rasmussen gegen den Italiener Leonardo Mutti steuerten ihren Anteil am Auswärtssieg bei. „Wir mussten in dieser Saison fast zehn Mal wegen der Verletzung von Hedlund zu Dritt spielen, nun hatten wir das erste Mal Glück und es war umgekehrt“, kommentierte Jürgen „Max“ Veith die beiden ohne Match gewonnenen Punkte.

Der Manager des TTC Frickenhausen ist optimistisch, „dass wir gegen Grenzau unseren dritten Sieg landen werden“. Ihm haben bereits die Leistungen und der Einsatz gegen Homburg imponiert, „da haben alle bis zum Umfallen gekämpft und sich durchgebissen“. Als Neunter könnte sich Frickenhausen in einer Relegation mit den Staffel-Zweiten der 3. Liga den Verbleib in der 2. Bundesliga sichern.

Bezirksliga

Auch wenn die Meisterschaft in der Bezirksliga bereits zugunsten der TG Donzdorf III entschieden zu sein scheint, bleibt der Kampf um den zweiten Platz, der zu Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt, weiter spannend. Die TTF Neuhausen, die TTF Neckartenzlingen, der VfL Kirchheim III und sogar der Tabellenfünfte TV Hochdorf können sich noch Hoffnungen auf die Vizemeisterschaft machen. Vorgelegt haben dabei am Wochenende die Tischtennisfreunde aus Neuhausen. Bei den Abstiegskandidaten vom TTC Notzingen-Wellingen kamen die TTF zu einem lockeren 9:3-Auswärtserfolg. Einzig Oliver Rataj (2) und Simon Maier hatten den Favoriten von den Fildern dabei etwas entgegenzusetzen. Pech hatte zusätzlich noch der Notzinger Mannschaftskapitän Norman Zinser, der seine beiden Einzel gegen Daivid Krause und Thomas Hohenstatt erst im fünften Satz in der Verlängerung verlor.

Einen Punkt eingebüßt hat derweil der TV Hochdorf beim TTC Aichtal. 8:8-Unentschieden hieß es am Ende eines denkwürdigen Spiels. Fast fünf Stunden lang duellierten sich die beiden Teams auf Augenhöhe. „Das ist ein neuer Rekord“, war sich Aichtals Mannschaftsführer Frank Duerr nach der Partie sicher. Die favorisierten Hochdorfer, die auf die verhinderten Nico Peller und Christian Spelter verzichten mussten, verzweifelten dabei fast an der Aichtaler Doppelstärke. Erst im Schlussdoppel sicherten Alexander Waldinger und Marcel Hees im Entscheidungssatz den ersten Doppelpunkt für ihre Farben zur letztendlich gerechten Punkteteilung.

Bezirksklasse

Ein bitteres Wochenende haben die Wernauer SF in der Bezirksklasse erleiden müssen. Stark ersatzgeschwächt bekam der Tabellenvorletzte auswärts sowohl beim TSV Frickenhausen als auch bei den TTF Neckartenzlingen II ordentlich auf die Mütze. Gegen die Tabellenzweiten Frickenhausen erzielte zumindest Dietmar Bohl mit einem Sieg über Michael Röhner noch den Ehrenpunkt zum 1:9. Gegen Neckartenzlingen setzte es dann mit 0:9 die Höchststrafe.

Einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf feierte der TSV Oberboihingen beim schon feststehenden Absteiger TTC Aichtal II. Mit 9:5 siegte der TSV und konnte sich einmal mehr auf Spitzenspieler Markus Wanek verlassen. Nach kurzer Vaterschaftspause holte er in bewährter Manier zwei wichtige Einzelsiege.

Besonders wichtig war der Oberboihinger Erfolg in Anbetracht der Überraschung, die Konkurrent SV Nabern III gelang. Gegen das Mittelfeldteam TTF Neuhausen II siegte Nabern verblüffend deutlich mit 9:4. Das schwarze Wochenende ging für die TTF tags drauf aber noch weiter. Gegen den TV Unterboihingen verlor die Bezirksligareserve ebenfalls. Dieses Mal jedoch erst knapp im Schlussdoppel mit 7:9.

Kreisliga

Der SKV Unterensingen ist in der Gruppe 1 der Kreisliga endgültig wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Nach einem sensationellen Start in die Rückrunde mit vier ungeschlagenen Spielen in Folge setzte es nun beim Tabellenletzten Wernauer SF II die zweite Niederlage in Folge. Nur SKV-Spitzenmann Tobias Hess konnte dabei im Einzel seine Normalform abrufen. Außer seinen beiden Siegen war Unterensingen bei der 4:9-Niederlage nur noch zweimal im Doppel erfolgreich.

Ebenfalls eine herbe Niederlage musste der TV Reichenbach beim Vorletzten TTV Dettingen einstecken. Mit 1:9 hatte der TVR nicht den Hauch einer Chance und muss nun bangen, nicht vollends auf den Relegationsplatz abzurutschen.

In der Gruppe 2 bot der TV Nellingen dem ambitionierten TSV Musberg II nur phasenweise Paroli. 5:9 hieß es am Ende zu Hause gegen den Tabellenzweiten. Positiv dürfen die Nellinger aber ihre Doppelleistung vermerken, die ihnen einen 2:1-Start in die Partie bescherte.

5:9 unterlagen auch die TTF Neuhausen IV zu Hause gegen die TTF Neckartenzlingen III und müssen sich bei vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bei nur noch drei Spielen langsam aber sicher mit dem Abstieg anfreunden.

Frauen - Landesliga

Der TV Reichenbach bleibt an der Tabellenspitze. Durch einen 8:3-Hiemsieg über die Abstiegskandidatinnen TSV Weilheim hält der TVR den Druck auf den punktgleichen TTG Süßen III weiter hoch. Die Partie gegen Weilheim war im Kampf um die Meisterschaft nur eine Pflichtaufgabe, die der TVR von Beginn an Ernst nahm. „Beide Doppel gingen an uns, ein erfreulicher Auftakt“, fasste Mannschaftsführerin Betty Wittwar den guten Matchstart zusammen. In der Folge war es die Kapitänin selbst, die mit einer konzentrierten Leistung mit drei Siegen ihr Team auf Kurs hielt. An die Meisterschaft will sie aber nicht mehr so recht glauben: „Süßen kann, Stand heute, aus eigener Kraft dank des besseren Spielverhältnisses den Titel klar machen“, erklärte sie.