Jens Grahl wird Ersatz-Torhüter beim VfB Stuttgart Foto: dpa - dpa

Stuttgart – Der VfB Stuttgart muss sich wieder auf die Suche nach einem defensiven Mittelfeldspieler machen: Der Transfer des Ivorers Sékou Sanogo, der vorgestern Abend schon so gut wie sicher schien, ist überraschend geplatzt. Dagegen gibt es eine Veränderung auf der Torhüterposition: Przemyslaw Tyton wechselt zu Deportivo La Coruna nach Spanien, Jens Grahl kommt als Ersatzkeeper aus Hoffenheim.

Von Sigor Paesler

Sanogo scheint irgendwie nicht aus Bern wegzukommen: Im vergangenen Winter scheiterte sein Wechsel auf Leihbasis von den Young Boys zum Hamburger SV, weil das entscheidende Papier vier Minuten nach dem Ende der Transferperiode durch das Fax lief. Jetzt hatte der 27-Jährige bereits den Medizincheck in Stuttgart absolviert, in den finalen Gesprächen aber einigten sich die Verantwortlichen des VfB und der Young Boys offensichtlich zwar auf eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro, die Gespräche mit dem Spieler und seinen Beratern aber gerieten ins Stocken und wurden schließlich ohne Ergebnis abgebrochen. Laut Medienberichten war die Vertragslaufzeit der Knackpunkt.

Jetzt müssen sich die Stuttgarter weiter nach mindestens einem defensiven Mittelfeldspieler umschauen, nachdem Lukas Rupp nach Hoffenheim gewechselt ist und Serey Dié bis Oktober verletzt ausfallen wird und sich zudem mit Abwanderungsgedanken trägt.

Auch die Verhandlungen mit dem niederländischen Rechtsaußen Roy Beerens gestalten sich offensichtlich schwieriger als erwartet, obwohl sich auch hier die Stuttgarter mit Beerens’ Club Hertha BSC Berlin bereits einig sein sollen. Das alles löst bei den VfB-Verantwortlichen jedoch keine allzu große Unruhe aus. Es ist in der Branche bekannt, auf welchen Positionen der Verein Bedarf hat und finanzielle Mittel sind vorhanden.

Im Tor sind die Stuttgarter bereits bestens aufgestellt. Zwar verlässt Tyton den Verein nach einem Jahr wieder, aber in Mitchell Langerak bleibt ein Keeper mit Bundesligaformat. Um den Platz auf der Bank streiten sich nun der talentierte Benjamin Uphoff und Grahl. Der 27-Jährige spielte bereits in der Jugend bis zum Jahr 2005 für den VfB, ehe er sich auf Wanderschaft begab. Über die Stuttgarter Kickers, die SpVgg Greuther Fürth, 1899 Hoffenheim, den SC Paderborn und wieder Hoffenheim kehrt er nach elf Jahren zum VfB zurück.

„Ich freue mich darauf, wieder das VfB-Trikot zu tragen und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir am Ende zu den Teams gehören, die in die Bundesliga aufsteigen“, sagt der Torhüter. VfB-Trainer Jos Luhukay erklärt: „Mit Jens Grahl haben wir einen Torhüter verpflichtet, der den VfB aus seiner Zeit in den Nachwuchsteams kennt und im Profibereich bei mehreren Vereinen in Deutschland wichtige Erfahrungen gesammelt hat.“ Puzzleteil um Puzzleteil fügt sich der VfB-Kader zusammen.