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Von Hannes Kern

Stuttgart – Trainer Hannes Wolf, Sportvorstand Jan Schindelmeiser und alle Spieler des Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart hielten nach dem wichtigen 3:1-Sieg des Tabellenführers über den Verfolger 1. FC Union Berlin den Ball flach: Bloß nicht in Aufstiegseuphorie verfallen. Drei Punkte Vorsprung auf Braunschweig und Hannover sowie sechs Punkte Abstand zu Union heißt gar nichts. Es kann in den vier verbleibenden Spielen noch so viel passieren – und überhaupt ist der Ball rund.
Heimlich wird der eine oder andere den Rechenschieber auspacken und sich fragen: Unter welchen Konstellationen und wann kann der VfB Meister oder Zweiter werden und den Aufstieg feiern? Man muss schon fast Diplom-Mathematiker sein, um die Sache durchzurechnen. Hier der Versuch, zusammenzufassen, wie es laufen könnte:

Der VfB könnte bereits am 7. Mai aufsteigen: Am drittletzten Spieltag ist Erzgebirge Aue in Stuttgart zu Gast. Vorausgesetzt, der VfB gewinnt heute beim 1. FC Nürnberg und am 7. Mai gegen Aue, könnte es schon reichen – aber nur, wenn auch die Konkurrenz mitspielt.

Und hier liegt der Hund begraben. Einmal dürfte Union Berlin am 31. und 32. Spieltag gegen den SV Sandhausen zu Hause und bei Eintracht Braunschweig maximal vier Punkte holen. In diesem Fall könnten die Berliner den VfB nach Punkten nicht mehr einholen.

Platz zwei und damit den Aufstieg unter Dach und Fach hätte der VfB, wenn außerdem Hannover 96 patzten würde. Die Niedersachsen dürften aus den Partien gegen Fortuna Düsseldorf (H) und 1. FC Heidenheim (A) höchstens zwei Punkte einfahren. Das Gleiche gilt für Eintracht Braunschweig, das gegen den TSV 1860 München (A) und Union Berlin (H) ebenfalls lediglich zwei Punkte sammeln dürfte, damit die Stuttgarter frühzeitig die Korken knallen lassen dürften.

Was die Rechnerei erheblich erschwert, ist die Tatsache, dass die direkten Rivalen Braunschweig und Berlin am 32. Spieltag nicht am 7. Mai, sondern erst am Montag, den 8. Mai, aufeinandertreffen.
Der Aufstieg des VfB könnte also an diesem Montagabend Wirklichkeit werden – wenn alle oben genannten Voraussetzungen zutreffen und Braunschweig und Union unentschieden spielen würden.

Das Ganze zusammengefasst: Der VfB kann nur dann schon am 32. Spieltag aufsteigen, er gegen Nürnberg und Aue gewinnt, wenn gleichzeitig Berlin in den nächsten beiden Spielen höchstens vier und Hannover sowie Braunschweig maximal zwei Punkte holen.

Auch am 33. Spieltag, an dem der VfB in Hannover gastiert, gibt es die verschiedensten Szenarien. Letztlich wäre auch denkbar, dass die Entscheidung erst am 34. Spieltag fällt, wenn der VfB die Würzburger Kickers empfängt. Und es gäbe auch noch die Möglichkeit, als Dritter über die Relegation aufzusteigen. Das will eigentlich keiner. Aber wenn es sein muss. . .

Das Restprogramm

Vier Mannschaften haben in der 2. Fußball-Bundesliga noch Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga. Die ersten beiden schaffen den Sprung direkt nach oben, der Dritte muss in die Relegation. Hier das Restprogramm des Führungsquartetts:

VfB Stuttgart: 1. FC Nürnberg (Auswärtsspiel), Erzgebirge Aue (Heimspiel), Hannover 96 (A), Würzburger Kickers (H).

Eintracht Braunschweig: TSV 1860 München (A), 1. FC Union Berlin (H), Arminia Bielefeld (A), Karlsruher SC (H).

Hannover 96: Fortuna Düsseldorf (H), 1. FC Heidenheim (A), VfB Stuttgart (H), SV Sandhausen (A).

1. FC Union Berlin: SV Sandhausen (H), Eintracht Braunschweig (A), 1. FC Heidenheim (H), SpVgg Greuther Fürth (A).