1. FC Union Berlin - VfB Stuttgart, am 20.11.2016 in An der Alten Försterei, Berlin. Stuttgart-Trainer Hannes Wolf (links) und Unions Trainer Jens Keller in Aktion. Foto: Archivbild: dpa

In den 16. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga geht der VfB Stuttgart erstmals seit dem Abstieg als Spitzenreiter. Im Topspiel der Liga treffen die Schwaben am Montag auf Hannover 96 - und einen alten Bekannten.

Stuttgart (dpa/lsw) - Das Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen den beiden Absteigern VfB Stuttgart und Hannover 96 fesselt auch VfB-Trainer Hannes Wolf. Weniger aber die Vorgeschichte beider Clubs vor dem Duell am Montagabend (20.15 Uhr/Sport 1 und Sky). „Das ist ein interessantes Spiel gegen einen guten Gegner. In einer interessanten Konstellation. Aber ob das Absteiger sind oder Aufsteiger, das ist egal“, sagte Wolf. „Ich kann ausschließen, dass es langweilig wird. Es wird definitiv ein interessanter Abend. Wir treffen auf eine Mannschaft, die uns maximal fordern wird.“
Im bereits vierten Montagsheimspiel der Saison kann Wolf gegen die Niedersachsen um Ex-VfB-Stürmer Martin Harnik genau die Spieler aufstellen, denen er für die Partie am meisten zutraut. Alexandru Maxim trainierte in der Woche wieder. Florian Klein und Marcin Kaminski sind zwar krank, sollten laut Wolfs Einschätzung aber rechtzeitig wieder gesund sein. Einzig Tobias Werner fehlt weiter.
Auf vielen Positionen kommt es deswegen zu knappen Entscheidungen. Um rechts hinten streiten sich beispielsweise Kevin Großkreutz und Benjamin Pavard, im zentralen Mittelfeld muss sich der Trainer zwischen Matthias Zimmermann und Hajime Hosogai entscheiden. „Es gibt viele Duelle im Kader“, berichtete Wolf.
Und auch Stürmer Daniel Ginczek hat in der Woche nach dem 4:0 gegen Erzgebirge Aue und dem Sprung an die Tabellenspitze voll trainiert und steht zumindest vor einer Nominierung für den Kader. „Die Wahrscheinlichkeit ist nicht so gering“, erklärte Wolf. „Er hat auf jeden Fall gut gearbeitet.“
Gute Arbeit bekam auch Wolf attestiert - von VfB-Präsident Wolfgang Dietrich. „Ich habe das Gefühl, er hat alle Spieler besser gemacht“, lobte der zwei Monate nach seiner Wahl. Wolfs Reaktion: „Lob wird nicht dafür sorgen, dass wir weniger machen. Aber gelobt zu werden ist schöner als beschimpft zu werden.“
Dass seine Spieler nach dem deutlichen Sieg in Aue aber vor allem selbstkritische Aussagen machten, gefiel Wolf. „Wenn du dich nur über Ergebnisse definierst, dann kommst du in eine Situation, die ist nicht gut. Man muss sich über den Weg definieren“, betonte er.
Auch die sehr gute Tabellensituation mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger Eintracht Braunschweig vor dem 16. Spieltag ändere nichts. „Die letzten Wochen und die Ergebnisse, die wir liefern konnten, das wirkt sich natürlich auf die Stimmung aus. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass unkonzentriert gearbeitet wird“, erzählte der 35-Jährige. Das soll auch bis zur Winterpause so bleiben. Nach dem letzten Heimspiel des Jahres muss der VfB noch zum starken Aufsteiger Würzburger Kickers.