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Stuttgart (hk) - Der VfB Stuttgart setzt fünf Wochen vor dem Saisonstart der 2. Fußball-Bundesliga seine Umbauarbeiten fort. Die Schwaben trennten sich von Alexander Schmidt, der vom mittlerweile entlassenen Sportvorstand Robin Dutt Ende der vergangenen Saison zum Leiter des Nachwuchsleistungszentrums ernannt worden war. Das hat seinen Preis: Der VfB muss Schmidt eine Abfindung zahlen, die im Bereich einer niedrigen sechsstelligen Summe liegen dürfte.

Zumindest scheint dem VfB der radikale Umbau und das Abschneiden alter Zöpfe diese Summe wert zu sein. Alles Personal, das unter der ehemaligen Führung eingestellt worden war, wird offensichtlich überprüft und gegebenenfalls aussortiert. Der VfB macht in Sachen Neustart ernst. Wobei die Stuttgarter auf der Suche nach einem Dutt-Nachfolger noch nicht fündig geworden sind.

Jochen Röttgermann, Vorstand für Marketing und Vertrieb, begründete Schmidts Entlassung so: „Wir haben nach den personellen und strukturellen Veränderungen der vergangenen Wochen entschieden, die Verantwortlichkeiten in diesem Bereich neu zu regeln und so die Förderung und Ausbildung unserer Nachwuchsspieler weiter zu verbessern.“ Statt des 47-jährigen Schmidt, der von Dutt einen Dreijahresvertrag erhalten hatte, werden künftig Michael Gentner, der bisherige sportliche Leiter der U 16 bis U 11, und Walter Thomae, zuletzt Trainer der zweiten Mannschaft, den Nachwuchsbereich des VfB leiten. Beide stehen im Verantwortungsbereich von Sportkoordination Marc Kienle. Den VfB II übernimmt der bisherige U-19-Trainer Sebastian Gunkel.

Michael Gentner ist schon seit 2004 in verschiedenen Funktionen im Jugendbereich des VfB tätig. Thomae hatte als Trainer die zweite Mannschaft von der Regionalliga in die 3. Liga geführt und sollte eigentlich im Bereich Kaderplanung tätig werden.

Fraglich ist nun, was mit den beiden weiteren Kaderplanern wird, die Dutt eingestellt hat. Werden auch Peer Jaeckel (von Werder Bremen) und Norman Bertsch (von Borussia Dortmund) wieder weggeschickt? Gut möglich, dass die beiden in einer anderen als in der von Dutt vorgesehenen Funktion für den VfB arbeiten werden.

Trotz des Abstiegs scheint ein großer Teil der Fans dem VfB weiter die Treue zu halten. In den vergangenen vier Wochen haben sich 20 000 Fans seit dem Verkaufsstart für Dauerkarteninhaber der vergangenen Saison und Vereinsmitglieder ihren Stammplatz gesichert. In der Cannstatter Kurve ist bereits ein Großteil der Plätze belegt, alle Stehplätze sind schon vergriffen.