Esslingen (hk) - Bernd Wahler, der Präsident des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, begrüßte bei der Regionalen Versammlung in Esslingen „viele besorgte Gesichter“. Die knapp 100 Vereinsmitglieder, die in die Osterfeldhalle nach Berkheim gekommen waren, treibt vor allem die Sorge vor dem Abstieg aus der Bundesliga um. Und einige Mitglieder haben immer noch Angst, dass bei der vom Vorstand vorgeschlagenen Ausgliederung der Profiabteilung das Mitspracherecht der Mitglieder eingeschränkt wird und der Verein gar seine Seele verkauft. Wahler und sein Vorstandskollege Stefan Heim warben erneut für die Ausgliederung. Dies sei die beste Lösung, Eigenkapital zu generieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die angestrebte Ausgliederung, über die bei der Mitgliederversammlung am 17. Juli in der Schleyerhalle abgestimmt werden soll, ist nach wie vor ein sehr emotionales Thema, das bei den Mitgliedern viele Fragen aufwirft. Die größte Sorge ist, dass die angestrebte AG Dinge entscheidet, die bisher von den Mitgliedern und den Vereinsgremien bestimmt wurden. „Bei einer AG bleibt nach wie vor der Verein die Mutter“, erklärte Heim und wies darauf hin, dass auch im Falle einer Ausgliederung der Vorstand im operativen Geschäft weiter das Sagen habe.

Genossenschaftsmodell wird geprüft

Auch VfB-Mitglieder könnten sich an einer AG beteiligen, bekräftigte der Finanzvorstand. Wobei eine Börsennotierung und eine Fondsgesellschaft nicht in Frage kämen. Die Form einer genossenschaftlichen Beteiligung wird derzeit noch geprüft. Sorgen haben einige Mitglieder auch, dass Anteile weiterverkauft werden könnten und gar ein Fan des Karlsruher SC in den Besitz von VfB-Anteilen kommen könnte. Das, so Heim, sei nicht möglich.

Die Firma Daimler hat bereits ihr Interesse als Investor bei einer Ausgliederung bekundet. Weitere Firmen, die sich ohnehin schon beim VfB engagieren, sollen gewonnen werden. Der Vorstand, der den Marktwert des Vereins auf rund 250 Millionen Euro einstuft, erhofft sich durch die AG neues Eigenkapital in Höhe vor etwa 60 Millionen Euro. „Dieses Kapital ist nötig, um aus der Abwärtsspirale rauszukommen“, bekräftigte Wahler. „Die Ausgliederung ist zwar keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit wird größer, wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein.“

Das letzte Wort haben die Mitglieder am 17. Juli.