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Von Hannes Kern

Stuttgart – Der Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ist spannender denn je – die Entscheidung fällt spätestens am 21. Mai. Noch sechs Spiele sind in der 2. Bundesliga zu absolvieren, am Ende will der VfB Stuttgart die Rückkehr ins Oberhaus feiern. „Der Traum, es zu schaffen, rückt näher. Dieses Ziel wollen alle erreichen. Ich erwarte, dass sich alle dafür zerreißen“, sagte VfB-Trainer Hannes Wolf vor dem Auswärtsspiel des Zweitliga-Spitzenreiters am Montag (20.15 Uhr/Sport1) beim Tabellen-16. Arminia Bielefeld.

Der 2:0-Sieg über den Karlsruher SC nach fünf sieglosen Spielen „hat gut getan“, sagte Wolf, „die drei Punkte waren brutal wichtig.“ Der Sieg hat noch einmal die Aufstiegshoffnungen genährt und das Selbstvertrauen gestärkt. Der Druck, so behauptet Wolf, ist dagegen nicht größer geworden, „der war bei Hannover und uns von Anfang an da“.

Die Partie gegen Karlsruhe ist abgehakt, jetzt geht es auf die Alm nach Bielefeld, und das wird laut Wolf ein ganz anderes Spiel. „Es wird wilder.“ Weil die Arminia zuletzt zehn von zwölf möglichen Punkten geholt hat, unter dem neuen Coach Jeff Saibene deutlich mutiger spielt und im Kampf gegen den Abstieg alles reinhauen wird. „Bielefeld ist sehr pressing-orientiert, es wird eine Partie von hoher Intensität werden“, erklärte Wolf, der heute seinen 36. Geburtstag feiert. Der Coach fordert, dass „alle Spieler Verantwortung für alle Facetten des Spiels übernehmen und vom ersten Moment an gegen den Ball arbeiten“.

Inwieweit die andere Spielweise der Bielefelder die Aufstellung der Stuttgarter beeinflusst, ließ Wolf offen. „Wir haben immer eine oder zwei Optionen. Aber zuletzt haben wir nicht viel verändert“, sagte er. Die Frage wird sein, ob Alexandru Maxim, der gegen den KSC von Beginn an spielte und eine starke Leistung ablieferte, auch in Bielefeld in der Anfangsformation stehen wird.

Wolf kann in Bielefeld wieder auf Mittelfeldspieler Anto Grgic zurückgreifen. Der Schweizer hat nach seinen Oberschenkelproblemen wieder „voll trainiert“. Der am Knie verletzte Carlos Mané wird dagegen wohl operiert werden müssen. „Es sieht so aus, dass es so kommen wird“, sagte Wolf. „Am Ende muss Carlos das aber selbst entscheiden.“

Den Stuttgarter Trainer hat die Sprengstoffattacke auf dem Mannschaftsbus von Borussia Dortmund schwer mitgenommen. „Zumal das in meiner Heimatstadt passiert ist. Meine Eltern und meine Brüder wohnen ein paar Kilometer weiter“, sagte Wolf. „Ich kenne jeden einzelnen, der in dem Bus saß. Wenn so etwas passiert, ist das natürlich brutal.“ Bevor Wolf Trainer des VfB wurde, hatte er jahrelang als Jugendtrainer beim BVB gearbeitet. „Ich bin einfach nur extrem dankbar, dass nicht mehr passiert ist“, sagte er.