Der flinke Timo Durst beißt sich durch und erzielt drei Treffer. Foto: Rudel - Rudel


Neuhausen – „Das war über die gesamte Saison unsere beste Abwehrleistung“, lobte Ralf Bader. Der Trainer des TSV Neuhausen war nach dem 24:20 (11:9)-Sieg gegen den TV Willstätt vollauf zufrieden. Die Neuhausener bleiben damit auf Platz zwei der Handball-Baden-Württemberg-Oberliga und gehen selbstbewusst ins Spitzenspiel beim Dritten SG H2Ku Herrenberg.

Von Stefanie Gauch-Dörre

Aggressiv und hellwach agierte die Neuhausener Abwehr und bekam so die wenigsten Gegentreffer in dieser Spielzeit. Willstätts Top-Torjäger Kristian Eskericic war dank der konsequenten Abwehrarbeit von Daniel Roos nur vier Mal erfolgreich. „Er hat ihn nahezu ausgeschaltet“, lobte Bader. Roos selbst war da etwas bescheidener und betonte, dass das ganze Team stark gespielt hat: „Wir haben gemeinsam einen überragende Abwehr gespielt und die Willstätter niedergerungen.“ Der Linksaußen strahlte über das ganze Gesicht. Auch Neuhausens Torhüter Sebastian Arnold glänzte regelmäßig und vereitelte zudem zwei Siebenmeter von Eskericic. „Wir haben zwar auch immer mal wieder einen Fehler in der Abwehr gemacht, aber es gab keine richtige Schwächephase“, betonte Bader.
Weniger gut lief es hingegen im Angriff. Das war zum einen der kompakten 6-0-Abwehr der Willstätter geschuldet, zum anderen wurden einige Chancen leichtfertig vergeben. „Mit 24 Toren hätten wir in dieser Saison nicht viele Spiele gewonnen“, haderte Bader und ergänzte: „Wir mussten viel investieren, um uns Möglichkeiten herauszuspielen. Diese haben wir dann nicht so konsequent genutzt wie ich mir das wünschen würde. Allerdings wäre die sehr kompakte Abwehr der Willstätter sicher auch ein bis zwei Ligen höher nicht unauffällig.“ Vor allem das Spiel an den Kreis gelang den Neuhausenern selten. „Wir hatten Probleme mit dem großen Innenblock“, sagte Roos. Hannes Grundler hatte kein Glück beim Abschluss: der Allrounder traf gleich fünf Mal nur das Willstätter Gehäuse.
In der 34. Minute führte Neuhausen mit 13:9, ehe die Willstätter aufdrehten und bis auf ein Tor herankamen (13:14). Davon ließen sich die Filder-Handballer aber nicht verunsichern und zogen anschließend wieder auf 18:14 (44.) davon. Lucca Holder gelang in der 51. Minute die erste Fünf-Tore-Führung (20:15) und machte kurz darauf mit seinem Treffer zum 23:17 (56.) alles klar. „Das war heute eine schwere Aufgabe, aber wir haben es gut gelöst“, sagte Roos und Bader lobte die kämpferische Leistung.
Leichter wird es allerdings nicht. Am Samstag kommt es zum Spitzenspiel bei den Herrenbergern, die nur einen Punkt weniger haben. Die SG H2Ku deckt ebenfalls mit einer offensiven 3-2-1-Abwehr. „Es wird darauf ankommen, wer das bessere Konzept hat. Ich schätze beide Mannschaften ähnlich stark ein. Das wird ganz eng“, betonte Bader. Der Trainer erwartet ein Spiel, das in einzelnen Situationen und durch individuelle Fehler entschieden wird. Am nötigen Selbstvertrauen fehlt es den Neuhausenern aber nicht.