Der Jubel bei Manuel Späth und Co kennt keine Grenzen. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Göppingen - Die Handballer von Frisch Auf Göppingen haben ihre internationale Siegesserie fortgesetzt: Mit 30:22 (13:15) gegen die Füchse Berlin setzte der schwächelnde Bundesligist im Finale um den EHF-Cup eine eindrucksvolle Duftmarke. „Das war über zwei Tage eine überragende Leistung“, freute sich Frisch-Auf-Trainer Magnus Andersson, „Das Team hat unglaublichen Handball gespielt.“

Von Kerstin Dannath

Mit der Titelverteidigung holten die Göppinger den EHF-Pokal nach 2011, 2012 und 2016 wieder unter der Hohenstaufen und qualifizierten sich gleichzeitig für den EHF-Cup 2017/18, was über die Liga nicht mehr möglich gewesen wäre. „Jetzt müssen wir diesen Schwung mit in die Liga nehmen“, fordert Kapitän Manuel Späth.

Bereits im Halbfinale hatten die Göppinger mit dem 33:29 (16:14) gegen den SC Magdeburg für einen kleinen Paukenschlag gesorgt. Im zweiten Halbfinale triumphierten die Füchse Berlin klar mit 35:24 (17:10) gegen den französischen Vizemeister Saint Raphael. Die Franzosen unterlagen dem SCM im Spiel um Platz drei später nach Siebenmeterwerfen mit 32:31.

Im Endspiel waren die Füchse bereits auf 5:2 (12.) davon gezogen, ehe die Göppinger ins Spiel fanden und - angeführt vom zuletzt meistens auf der Bank schmorenden Lars Kaufmann - eine furiose Aufholjagd starteten. Beim 7:7 (19.) durch Kaufmann gelang der Ausgleich, bis zur Pause lag Frisch Auf zwei Tore vorne (15:13). In Abschnitt zwei erhöhten die Göppinger auf 24:19 (45.). Die Füchse ließen sich zunehmend von der lautstarken Heimkulisse der Göppinger beeindrucken und rannten dem Rückstand hinterher. „Unsere Leistungsträger sind 22, 23 Jahre alt. Da fehlt die Erfahrung“, monierte Füchse-Coach Velimir Petkovic. Die Frisch-Auf-Akteure agierten allerdings weiter souverän und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. „Das war meine letzte Chance auf einen großen Titel, ich habe von diesem Pokal geträumt. Aber das es so gut läuft, hätte ich nicht erwartet“, freute sich Kaufmann, der zum wertvollsten Spieler des Turniers gekürt wurde und nach dieser Saison seine Karriere wohl beenden wird. Bei Frisch Auf erhält er jedenfalls keinen neuen Vertrag.

Mit dem Göppinger Titelgewinn bleibt der EHF-Cup, der zweit wichtigste europäische Wettbewerb hinter der Champions League, eine Domäne der deutschen Klubs - in den vergangenen 20 Jahren hat nur dreimal ein nicht-deutsches Team den Pokal gewonnen.