Volle Konzentration verlangt die offensive Abwehr von Timo Flechsenhar (rechts) und den Neuhausenern. Foto: Rudel

Neuhausen – Mit einem Torfestival haben sich die Handballer des TSVNeuhausen beim Heimauftakt  in der Egelseehalle präsentiert. Die MadDogs sicherten sich in der Baden-Württemberg Oberliga einen klaren 37:29 (21:17)-Sieg gegen die SG Lauterstein und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.

Von Stefanie Gauch-Dörre

Neuer Trainer, neues Spielsystem: Die Handschrift von Ralf Bader war schon klar zu erkennen. Mit variablen Angriffen überzeugten die Neuhausener, fanden immer wieder die Lücke in der SG-Abwehr und jubelten regelmäßig über sehenswerte Treffer. Da halfen auch verschiedene Abwehrvarianten der Gäste nicht. „Unser Angriff lief reibungslos. Wir haben immer wieder die richtige Antwort gefunden und zwar spielerisch“, lobte Neuhausens Kapitän Timo Flechsenhar.

Auch wenn der TSV-Angriff richtig Spaß und Lust auf mehr gemacht hat, ist laut Bader die offensive Abwehr das Herzstück des neuen Spielsystems. Die hat auf den ersten Blick vor allem in Durchgang eins noch nicht optimal funktioniert – 17 Gegentreffer sind zu viel. Aber bei genauerer Analyse wird klar, dass einige Abläufe schon richtig gut funktioniert haben. Bader war jedenfalls zufrieden: „Die Entwicklung ist gut. Wir haben uns einfach selber nicht belohnt. Bei einigen Situationen hat uns noch die letzte Aufmerksamkeit und Cleverness gefehlt.“ Da waren vier Gegenstoßtore von denen „mindestens zwei unnötig waren“ (Flechsenhar). Zudem hatten die Neuhausener immer wieder die Finger am Ball oder waren bei Abprallern den entscheidenden Schritt zu spät dran. „Lauterstein spielt mit viel Tempo. Aber keiner von uns hatte während des Spiels das Gefühl, dass wir überrannt werden. Teilweise sind wir richtig gut gestanden. Wenn es zu Gegentoren kam, dann waren das eindeutige Fehler“, erklärte Flechsenhar.

Diese gilt es nun bis zum Spiel beim TV Willstätt abzustellen. Denn Bader sieht den Gastgeber als einen der Topfavoriten. Betont aber auch, dass die Neuhausener das nötige Selbstvertrauen haben.

Dass vier wichtige Feldspieler verletzt gefehlt haben, war kaum zu merken. Lucca Holder übernahm auf der zentralen Position in der 3-2-1-Deckung Verantwortung und leitete das Spiel: „Ich weiß, was ich kann und das will ich auch zeigen.“ Auch von der Siebenmeterlinie war der 23-Jährige souverän.

Einige Neuhausener mussten auf ungewohnten Positionen ran. So auch Rückraumspieler Hannes Grundler, der am Kreis eine gute Figur machte. „Jeder Trainer wünscht sich so einen Spieler“, lobte Bader.

Der kurzfristig verpflichtete Linksaußen Julian Reinhardt ließ mit seinen Kurzeinsätzen schon erahnen, welches Talent in ihm steckt. Zudem hat der Verein einen weiteren Neuzugang vermeldet. Sebastian Schmidt kommt aus der Bayernliga (Haspo Bayreuth) und unterstützt die Neuhausener so lange er ein Praktikum in Sindelfingen absolviert. „Das war ein Glücksgriff. Er kann uns am Kreis und auf Rückraum Mitte kurzfristig weiterhelfen“, sagte der Coach.

Statistik

TSV Neuhausen: Arnold, Hermann; Weckerle (5), Durst (8), Reitzle, Reinhardt (2), Grundler (7), Roos (1), Trost (1), Flechsenhar (5), Sommer (2), Holder (6/3).

SG Lauterstein: Wiche; Christian Stuber (1), Schmid, Markus Stuber, Beutel (1), Koller, Villforth (4), Krauss (1), Kölle (4), Nägele (8/2), Thurn (2), Dangelmaier (7/3), Nagel, Lenz (1).

Schiedsrichter: Dietz/Joneleit (Pforzheim).

Zuschauer: 450.

Zeitstrafen: 10:4 – zwei Mal zwei Minuten für Holder (Neuhausen), zwei Minuten für Reinhardt, Grundler, Sommer (Neuhausen), Beutel, Thrun (Lauterstein).

Beste Spieler: Holder, Grundler / Dangelmaier.