Der Vorsitzende des HC Wernau Markus Mangold, hier beim EZ-Pokal 2011, hatte mit den Spielern und Funktionären eine schwere Entscheidung zu treffen. Foto: Archivfoto Rudel - Archivfoto Rudel

Wernau (dcb) – Die Frage „Wie geht es bei uns weiter?“ hat in den vergangenen Monaten die Spieler und Funktionäre des Handball-Landesligisten HC Wernau beschäftigt. Nun meldet der Verein die erste Männermannschaft für die kommende Saison ab.

Nachdem im vergangenen Jahr die Frauenmannschaft aus der Württembergliga abgemeldet worden war, trifft es nun die Männer. Der Handball-Club Wernau wird demnach in der kommenden Saison kein Team in der Landesliga stellen, und auch nicht in der Bezirksliga – der HCW ist in der Landesliga derzeit Letzter. Der Club ist dann bei den Männern nur noch in der Kreisliga B vertreten. „Seit Jahren kämpfen wir nun schon mit einer dünnen Spielerdecke und haben immer gedacht, dass wir die Talstrecke schaffen“, sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Markus Mangold. „Wir mussten in den vergangenen Spielzeiten jedes Mal von vorne anfangen.“

Gestern erklärte der Verein in einer Stellungnahme, er sei „zu der Entscheidung gekommen, dass der notwendige Aufwand von den vorhandenen Personen und den verfügbaren finanziellen Mitteln nicht zielführend gestemmt werden kann“. Weiter hieß es: „Aus sportlicher Sicht ist das natürlich ein herber Rückschlag, wir müssen jedoch der Tatsache ins Auge sehen.“

Kurz vor Weihnachten entschied der HCW, dass die Mannschaft vorerst bestehen bleiben soll. Damals bekam der Verein gerade noch genug Spieler zusammen, um in der Landesliga antreten zu können. „Wenn die Mannschaft so zusammengeblieben wäre, dann hätten wir weitermachen können.“ Die Mannschaft bestand nur noch aus zwei Spielern, die im Verein aufgewachsen sind. „Wir haben ja schon seit Jahren keine B- und A-Jugend mehr, das heißt, aus dem eigenen Verein kommt nichts nach“, erklärt Mangold. Zumindest in den nächsten fünf Jahren nicht. In letzter Zeit hatte sich der Verein dann bemüht, Spieler anzuwerben, doch „das wird immer mehr Arbeit“, sagt der Vorsitzende.

Anfang des Jahres kamen dann noch Absagen hinzu, die laut Mangold nicht eingeplant waren, womit dem Verein nichts anderes übrig blieb, als die Notbremse zu ziehen. „Ich glaube, das ist jetzt die cleverste Lösung für alle“, sagt Mangold. „Deshalb haben wir uns jetzt entschlossen diesen Schritt zu gehen und die Mannschaft aus dem Spielgeschehen zu nehmen.“ Im Training seien die Spieler in letzter Zeit teilweise zu dritt in der Halle gestanden. Die laufende Saison will Wernau jedoch noch zu Ende spielen. Mit einem Team, das sich aus den Überbleibseln der ersten und Spielern der zweiten Mannschaft zusammensetzt.