Göppingen - Für ein Sieg gegen eine deutsche Topmannschaft reicht es trotz der jüngsten Erfolge im EHF-Cup nicht: Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen unterlag dem Tabellenvierten Füchsen Berlin mit 24:28 (11:12) und rutscht auf den elften Platz ab. „Die Leistung war nicht die beste“, monierte Frisch Auf-Trainer Magnus Andersson, „Wir haben mal wieder viel zu viele Fehler gemacht.“

Von Kerstin Dannath

Dabei hatte es zunächst gar nicht so schlecht ausgesehen: Ein Doppelpack von Geburtstagskind Lars Kaufmann sowie ein Treffer von Linksaußen Marcel Schiller brachten die Göppinger mit 3:1 (8.) nach vorne. „Wir sind gut reingekommen“, bestätigte Andersson, „Doch dann haben wir zu viel verworfen.“ Die ohne viel Qualität aufs Tor kommenden Bälle waren leichte Beute für Füchse-Torwart Silvio Heinevetter, dessen Vorderleute ein ums anderes Mal per Tempogegenstoß erfolgreich waren. Beim 3:3 (12.) gelang der Ausgleich, nach einer achtminütigen Göppinger Torflaute hatten die Berliner die Nase mit 9:4 (22.) vorne. Eine Steigerung in der Abwehr sowie drei Treffer von Schiller brachte Frisch Auf wieder heran. Linkshänder Adrian Pfahl verkürzte sogar auf 9:10 (27.), die Partie wurde hitziger. Mit einem Tor Rückstand aus Göppinger Sicht ging es in die Kabine.

Auch in Durchgang zwei waren die beiden Teams lange Zeit auf Augenhöhe. Der zwischenzeitlich für Primoz Prost eingewechselte Bastian Rutschmann parierte einige Würfe der Berliner, zwei Kontertore von Anton Halen verkürzten auf 21:22 (53.), dann kassierte Frisch Auf-Kreisläufer Niclas Barud eine Zwei-Minuten-Strafe (54.). Der fällige Siebenmeter wurde von Berlins Hans Lindberg, der mit einer Wurfquote von 100 Prozent eine Weltklasse-Leistung ablieferte, sicher verwandelt - 23:21 für die Füchse. Berlins Nationalspieler Steffen Fäth sah beim 25:23 (57.) die Rote Karte, einen Vorteil brachte das den Göppingern, denen letztlich die entscheidenden paar Prozent zum Erfolg fehlten, aber nicht. „Bis fünf Minuten vor dem Ende war die Partie offen“, meinte Füchse-Coach Velimir Petkovic, der sich diebisch über den Erfolg an seiner alten Wirkungsstätte freute: „Jeder Sieg hier ist etwas Besonderes. Da hat sich mein Team eine Kiste Bier verdient.“

Unterdessen machen die Schwaben personell weiter Nägel mit Köpfen: Nach dem Berlinspiel gaben die Verantwortlichen bekannt, dass Nachwuchsspieler Sebastian Heymann bereits zur kommenden Saison vollständig in den Göppinger Erstligakader aufrücken wird. Der 19-jährige Rückraumlinke stammt aus der Jugend des TSB Horkheim, bei dem Drittligisten hat er aktuell noch Zweifachspielrecht.

Tore für Frisch Auf Göppingen: Schiller (6/2), Fontaine (5), Pfahl (4), Sesum (3), Kaufmann (2), Halen (2), Kneule (1), Späth (1).