Vor fast genau zehn Jahren: Benjamin Brack im Trikot des TSV Wolfschlugen. Im Sommer übernimmt der 31-Jährige das Traineramt beim Baden-Württemberg Oberligisten.Archiv Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Sigor Paesler

Wolfschlugen - TSV Wolfschlugen - da weiß man, was man hat. So lautet das Motto von Benjamin Brack, der ab der kommenden Saison Handball-Trainer des Baden-Württemberg-Oberligisten sein wird. Der 31-Jährige hat früher drei Jahre lang für die Wolfschlugener Tore geworfen, ehe er seine Trainer-Karriere beim VfL Pfullingen begann und bis zum vergangenen Sommer sechseinhalb Jahre lang für das Württembergliga-Team des SKV Unterensingen verantwortlich war. Anschließend ging es in die Familien-Pause - die aber von vorneherein auf ein Jahr angelegt war.

So war in der Szene bekannt, dass Brack wieder einsteigen will. Und so haben sich etliche Vereine bei dem früheren Spielmacher gemeldet. Und so stand er natürlich auch bei seinem Ex-Club Wolfschlugen ganz oben auf der Liste, als sich im vergangenen Dezember Lars Schwend überraschend verabschiedet hatte. Seither betreut der bisherige Co-Trainer Christoph Massong das Team. „Der Kontakt nach Wolfschlugen ist nie abgebrochen. Das ist ein gut geführter Verein mit einer guten Jugendarbeit und die Liga ist sehr interessant“, erklärt Brack, warum Wolfschlugen für ihn letztlich erste Wahl war.

„Er passt nach Wolfschlugen“

Anders herum gilt das genauso, auch wenn Abteilungsleiter Wolfgang Stoll bekennt, dass er mit mehreren Trainern verhandelt und noch in der vergangenen Woche „ein heißes Gespräch“ geführt hat. „Benjamin Brack war unser Wunschkandidat. Er hat ein sehr gutes Netzwerk, er passt nach Wolfschlugen und er hat in Unterensingen bewiesen, was er als Trainer draufhat“, erklärt Stoll. Mit Brack, der zunächst einen Einjahresvertrag unterschrieb, will Stoll den Aufsteiger mittelfristig in der Baden-Württemberg Oberliga etablieren. Allzu große Sorge, dass die Mannschaft, die im Moment mit 15:23 Punkten auf Platz 13 steht, noch in den Abstiegsstrudel gerät, haben Stoll und Brack nicht: „Wir haben volles Vertrauen, wir werden nicht absteigen“, ist Stoll überzeugt. Und Brack erklärt: „Christoph Massong macht das gut, da habe ich keine Bedenken.“ Deshalb will Brack auch „nur in einer Notsituation“ früher als vereinbart auf der Wolfschlugener Bank Platz nehmen, sondern er bevorzugt „einen sauberen Schnitt im Sommer“. Das hat der Vater eines vier Monate alten Sohnes auch mit seiner Frau so abgesprochen.

Massong, den Brack nach eigener Aussage einige Male als Spieler nach Unterensingen locken wollte, hatte nach Schwends Abgang als Interimstrainer übernommen und mit der Mannschaft im Januar gleich den EZ-Pokal gewonnen. Ob er wieder ins zweite Glied zurückkehrt, ist noch offen. Denkbar ist, dass Florian Falk, der momentan Massong assistiert, auch in der kommenden Runde die Rolle des Co-Trainers einnehmen wird. „Da müssen wir noch Gespräche führen“, sagt Brack. Klar ist bislang nur, dass Oliver Wiltschko weiterhin dem Trainerteam angehören wird.

Was die Kaderplanung betrifft, ist der Spielraum für die kommende Saison nicht allzu groß - was allerdings ein positives Zeichen ist. „80 bis 90 Prozent der Spieler bleiben“, erklärt Stoll, zwei bis drei neue Akteure hat er bereits an der Angel. Das heißt, dass Leistungsträger wie Marcel Rieger, Jannik Lorenz, Robin Habermeier und Samuel Stoll bleiben werden. „Ein paar Personalien habe ich auch noch im Kopf“, sagt Brack.

Die schnelle Rückkehr von Benjamin Brack auf die Bank bedeutet auch, dass es in der kommenden Spielzeit wahrscheinlich wieder das Trainerduell mit seinem Bruder Daniel geben wird. Dann, wenn sowohl die Wolfschlugener als auch der von Daniel Brack trainierte TV Plochingen in der Liga bleiben - beim Elften Plochingen sieht es dabei noch besser aus als bei Wolfschlugen. Aber auch den anderen Derbys fiebert Benjamin Brack entgegen. „Wenn dann auch noch Zizishausen aufsteigt . . .“, sagt er über den Dauerrivalen seines bisherigen und seines zukünftigen Vereins. Da weiß er, worauf er sich freuen kann.

suche nach Frauen-Trainer

Den vakanten Trainerposten des Männerteams haben die Wolf-schlugener mit Benjamin Brack besetzt. Was die souverän die Tabelle anführenden Württembergliga-Frauen des Vereins betrifft, bei denen sich Rouven Korreik am Ende der laufenden Saison verabschiedet, kündigt Abteilungsleiter Wolfgang Stoll zeitnah eine Entscheidung an: „Wir führen einige Gespräche.“

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