Deizisaus Patrick Kleefeld (rechts) zieht gegen die starken Willstätter Verteidiger aus dem Rückraum ab. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Jan Geißler

Deizisau - Baden-Württemberg-Oberligist TSV Deizisau gelang gegen den TV Willstätt ein ganz wichtiger Sieg im Kampf gegen den Abstieg. Gegen den körperlich übermächtigen Gegner waren die Deizisauer Handballer abgezockter und gewannen 23:21 (9:12).

Der Auftritt der vergangenen Woche gegen Lauterstein (29:33) hatte dem Deizisauer Trainerduo Mike Wolz und Daniel Kraaz überhaupt nicht gefallen. Für ein Abstiegsduell hätte die Mannschaft viel zu wenig Einsatz gezeigt. Im Training unter der Woche haben die beiden Coaches genau das nun „sehr deutlich“ angesprochen, wie Wolz verriet: „So konnte es nicht weitergehen. Jeder musste sich mal selbst hinterfragen, ob man es mit so einer Leistung verdient hat, in der Baden-Württemberg Oberliga zu spielen.“ Als Hilfsmittel diente den Spielern die Videoaufnahme der Partie. Wie inzwischen bekannt ist: Die Maßnahme sollte wirken.

Gegen Willstätt, ein direkter Konkurrent um den Klassenverbleib, präsentierten sich die Deizisauer deutlich motivierter als zuletzt. Daran änderte auch der eher mäßige Beginn der Partie nichts. Nachdem Patrick Kleefeld den TSV schnell mit 2:0 in Führung brachte, legten die körperlich eindeutig überlegenen Willstätter einen 5:0-Lauf zum 5:2 hin. Die Sorgen des Deizisauer Publikums waren zu diesem Zeitpunkt durchaus berechtigt. „Das sind alles Zwei-Meter-Hühnen“, beschrieb Wolz den Gegner, der es allerdings verpasste, aus der physischen Überlegenheit mehr zu machen: Im Angriff schlichen sich immer wieder Ungenauigkeiten ein. Deizisau blieb dadurch immer in Schlagdistanz und hielt den Rückstand bis zur Pause bei drei Toren. Ein Spielstand, der für die zweite Hälfte noch alles offen ließ.

Nach der Pause sollte sich die offensive Verteidigung der Deizisauer dann erstmals bezahlt machen: In der 39. Minute erzielte Moritz Friedel nach einem schnellen Gegenstoß den 14:14-Ausgleich. Eine Minute später provozierte der TSV einen weiteren Fehler, den Yannik Taxis zur Führung nutzte. Die Deizisauer machten ihre Sache von da an ausgesprochen gut. Vor allem in der Verteidigung wurden die Gäste nun deutlich härter rangenommen, was immer wieder zu einfachen Treffern führte. Auch die beiden Torhüter Fabian Kehle und Nicolas Gross reagierten ein ums andere Mal stark. Den Schlusspunkt setzte schließlich Altmeister Dennis Prinz, der einen Ball von Kleefeld zunächst fallen ließ, ihn dann aber geistesgegenwärtig wieder aufhob und zum 23:19 versenkte. Die Gäste betrieben nur noch Ergebniskosmetik.

Nach zuletzt sieben Niederlagen in acht Spielen feierten die Deizisauer damit einen ganz wichtigen Punktgewinn und zogen mit den Willstättern in der Tabelle gleich. Außerdem entscheidet der TSV den direkten Vergleich für sich. „Dieses Mal sind wir sehr zufrieden“, sagte Wolz und forderte direkt: „So darf es jetzt weitergehen.“

statistik

TSV Deizisau: Kehle, Gross; Friedel (5), Kosak (1), Taxis (3), Unseld, Prinz (5), Saur, Kleefeld (6/2), Killat (3), Crone, Brockstedt.

TV Willstätt: Zölle, Matsumoto; Markovic (1/1), Ito, Djuricin, Dodig (1), Halmagyi-Filip, Eskericic (10/1), Skusa (2), Schlampp (4), Knezovic (1), Krzysztof, Hoyer, Jankowski (2).

Schiedsrichter: Ernst/Friedhoff (Freiburg).

Zuschauer: 350.

Zeitstrafen: 10:12 - dreimal zwei Minuten für Dodig (Willstätt), zwei Minuten für Friedel, Prinz, Kleefeld, Killat, Crone (alle Deizisau) und Markovic, Skusa, Schlampp (Willstätt).

Beste Spieler: Friedel, Kleefeld, Gross / Eskericic.