Kämpfen für den Aufstieg: Timo Flechsenhar und die Neuhausener haben es am letzten Spieltag wieder selbst in der Hand. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Esslingen (sdö) - Eines haben die Handballer des TSV Neuhausen und die Zweitliga-Frauen des TV Nellingen gemeinsam: Sie können dieses Wochenende den Aufstieg perfekt machen. Die Neuhausener wollen in die 3. Liga, die Nellingerinnen in die Bundesliga. Der Unterschied ist allerdings, dass der TVN aus drei Spielen noch zwei Punkte braucht, die MadDogs müssen hingegen das letzte Saisonspiel beim Spitzenreiter HG Oftersheim/Schwetzingen gewinnen.

Frauen - 2. Bundesliga

Der TV Nellingen möchte heute (17 Uhr) beim HC Rödertal den ersten von drei Matchbällen im Kampf um den Aufstieg nutzen. Die Nellingerinnen gehen mit Blick auf die Tabelle als Favorit in die Partie. Allerdings war zuletzt nur ein eingeschränktes Training möglich, da einige Spielerinnen angeschlagen sind. „Wir haben eher individuell trainiert und viel Taktik gemacht“, sagt TVN-Coach Pascal Morgant. Zum Spiel stehen Roxana Ioneac (Schulterverletzung), Katharina Winger (Fußverletzung), Sina Namat (Ellenbogenverletzung) und Anna Bocka (Knieverletzung) aber wieder bereit. „Wir freuen uns auf die Begegnung und sind fest entschlossen, Platz zwei zu verteidigen“, betont Morgant. Mit einer konzentrierten Leistung soll der Gegner in Schach gehalten werden: „Rödertal ist eine gute Mannschaft mit einer starken Abwehr. Das wird eine ordentliche Herausforderung für uns. Aber wir stellen uns dieser gern.“ Die Nellingerinnen haben sich vorgenommen, bis zum Saisonende am 14. Mai Vollgas zu geben und von Spiel zu Spiel zu denken. „Wir bleiben unserem Weg treu“, sagt Morgant. Der TVN ist bereits gestern angereist, um die Reisestrapazen zu minimieren und optimal vorbereitet zu sein.

Männer - BW Oberliga

Verrückt - mit diesem Wort lässt sich das Aufstiegsrennen der vergangenen Wochen treffend beschreiben. Denn jede Woche schwächelte ein anderes der ambitionierten Teams und nun fällt die Entscheidung am letzten Spieltag. Nachdem Spitzenreiter HG Oftersheim/Schwetzingen zuletzt beim TV Sandweier mit 32:33 verloren hat, hat der TSV Neuhausen heute (19.30 Uhr) im Spiel bei der HG die Chance, am Konkurrenten vorbeizuziehen. Die MadDogs wären mit einem Sieg punktgleich und hätten den direkten Vergleich für sich entschieden. Ein Unentschieden würde den Neuhausenern nur dann reichen, wenn der Zweite SG Pforzheim/Eutingen gegen den Letzten TSV Schmiden zu Hause verlieren würde. Die Filder-Handballer gehen dennoch entspannt an die Sache heran. „Oftersheim/Schwetzingen steht unter Druck, nicht wir“, betont TSV-Kapitän Markus Fuchs vor dem letzten Spiel seiner Karriere und Linksaußen Daniel Roos ergänzt: „Die Stimmung ist bei uns überragend. Keiner hatte mehr mit dem Endspiel gerechnet. Diese unerwartete Chance wollen wir nutzen.“ Schon im Hinspiel setzten sich die Neuhausener zu Hause mit 27:21 durch. „Wir kommen mit einem positiven Erlebnis und vielleicht bekommt die junge Mannschaft der HG Nervenflattern“, sagt Roos. Den Auswärtsnachteil wollen die Neuhausener Fans wettmachen: Mit drei Bussen reisen etwa 140 in den Vereinsfarben gekleidete Neuhausener Zuschauer an.

Auf den TSV Wolfschlugen wartet heute (19.30 Uhr) gegen die HSG Konstanz II wohl das letzte Spiel in der Liga. Der Aufsteiger ist und bleibt Viertletzter, was voraussichtlich nicht zum Klassenverbleib reichen wird. „Für uns geht es um das Prestige. Wir wollen uns ordentlich verabschieden“, betont TSV-Abteilungsleiter Wolfgang Stoll. Wie so oft in dieser Saison fallen einige Spieler verletzt aus.

Aufsteiger TV Plochingen ist glücklich über die starke Rückrunde und freut sich auf den Saisonabschluss heute (19.30 Uhr) bei der TSG Söflingen. Für die Teams geht es um nichts mehr, daher werden beim TVP auch Spieler zum Einsatz kommen, die zuletzt weniger Einsatzzeiten hatten. „Wir wollen die Saison gut abschließen, sind aber Außenseiter“, sagt Plochingens Co-Trainer Alexis Gula. Derzeit steht die Mannschaft auf Rang vier, aber selbst wenn sie diesen nicht halten kann, war es eine starke Saison. „Bei uns wächst auch das Umfeld. Darüber sind wir sehr froh. Wir sind vor zwei Jahren, als es um den drohenden Zwangsabstieg ging, zusammengestanden und wurden jetzt dafür belohnt“, betont Gula und ergänzt: „Die Entwicklung in Plochingen ist einfach klasse.“ unterdessen hat Abwehrchef Philipp Gollmer seinen Vertrag verlängert.

Für den TSV Deizisau geht es zwar weder um den Auf- noch um den Abstieg, das Team kann aber nach dem letzten Spiel gegen den TV Sandweier heute (19.30 Uhr) zwischen Platz vier und neun landen. „Wir wollen gewinnen und mit einem positiven Gefühl in die Pause gehen“, sagt Deizisaus Pressewart Arne Staiger. Unterdessen hat Kreisläufer Nils Kühl (Ziel unbekannt) überraschend seinen Abschied verkündet.

Frauen - BW Oberliga

Bei der HSG Deizisau/Denkendorf sind sie auf einen versöhnlichen Saisonabschluss aus, nachdem der Rückzug des Teams aus der Liga bei der Spielgemeinschaft für einige Unruhe gesorgt hat. Sportlich besteht dazu heute mit der Teilnahme am Final Four um den HVW-Pokal beste Gelegenheit. Um 13.30 Uhr trifft die HSG auf Gastgeber TV Möglingen, das Finale ist auf 18 Uhr angesetzt. Morgen (17 Uhr) erwartet Deizisau/Denkendorf dann TuS Ottenheim zum Liga-Abschluss. Deizisaus Abteilungsleiter Robert Seifried ist indes enttäuscht, dass das Team in der kommenden Saison in der Landesliga antreten muss. „Es haben Bemühungen stattgefunden, einen Startplatz in der Württembergliga zu bekommen“, betont Seifried. Der Verband hat den entsprechenden Antrag jedoch abgelehnt. Folge ist, dass fünf Jugendspielerinnen, teilweise Eigengewächse, die HSG nun verlassen werden, da die Landesliga mit einem Doppelspielrecht mit der A-Jugend des TV Nellingen nicht kompatibel ist. Seifried verteidigt noch einmal den Rückzug, nachdem zu viele Spielerinnen ihren Abschied angekündigt hätten: „Wir wären in der Baden-Württemberg Oberliga Kanonenfutter gewesen.“ Sein Blick richtet sich nun nach vorne: „In der kommenden Saison muss unser Ziel der Aufstieg in die Württembergliga sein.“ Lorena Drücker,Florence Krug (nach Babypause) und Lisa Breymayer (nach Auslandsaufenthalt) werden das bestehende Landesliga-Team verstärken.

Den Spielerinnen („Respekt, was sie und Trainer Veit Wager in den vergangenen Wochen geleistet haben“) traut Seifried im Final Four nun „alles zu“. Wager ist da etwas zurückhaltender: „Wir werden alles geben und hoffen, dass wir für eine Überraschung gegen das gestandene Drittligateam Möglingen sorgen können. Das würde dann zusätzliche Kräfte für das Finale freisetzen.“ Allerdings stehen heute nur acht und morgen neun Feldspielerinnen zur Verfügung. „Es wird ein emotionales Wochenende. Deshalb wollen wir uns gegen Ottenheim mit einem Sieg verabschieden.“ Dann stünde die beste Platzierung der HSG-Geschichte zu Buche: Dritter oder Vierter.

Männer -Württ.liga

In der Südstaffel ist der TV Reichenbach heute (19.30 Uhr) beim TSV Heiningen zu Gast und will im letzten Spiel vor der Abstiegsrelegation (Hinspiel am 5. Mai bei der HSG Ostfildern) weiter Fehler minimieren. „Unser Ziel ist es, ein gutes Spiel abzuliefern. Sicher werden aber auch ein paar Spieler für die Relegation geschont“, erklärt TVR-Kapitän Bastian Schüder.