Marcel Killat und der TSV Deizisau geben nicht auf. Am Ende werden sie aber nicht belohnt. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Deizisau - Zu viele Verletzte, zu viele Gegentore, zu viele Fehler: Die Handballer des Baden-Württemberg-Oberligisten TSV Deizisau haben es nicht geschafft, die Ausfälle zu kompensieren und mussten sich gegen den TV Sandweier mit 32:34 (16:17) geschlagen geben. Eine bittere Niederlage, denn bis zum Schluss waren die Deizisauer dran.

Von Stefanie Gauch-Dörre

Die Punkte hätten dem TSV gutgetan: für das Selbstbewusstsein und im Kampf um den Klassenverbleib. Denn die Aufgaben werden nicht einfacher. In der kommenden Woche geht es zum Siebten TSV 1866 Weinsberg und vor Weihnachten kommt noch der Spitzenreiter SV Salamander Kornwestheim.

Am Ende ging den Deizisauern schlicht die Kraft aus. „Wir haben am Limit gespielt. Mehr war heute einfach nicht drin“, fasste Mike Wolz zusammen. Deizisaus Trainer konnte den Spielern keinen Vorwurf machen. Klar, das Angriffsspiel wirkte mitunter statisch. Aber es fehlten die Alternativen. Ohne gelernten Mittelmann mussten die Deizisauer wie schon zuletzt improvisieren. „Wir haben zudem zu viele und vor allem zu einfache Gegentore bekommen. Eigentlich sind wir in der Abwehr stabiler“, sagte Wolz.

Kapitän Dennis Prinz lobte den Einsatzwillen: „Jeder hat alles gegeben. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ Das nötige Quäntchen Glück fehlte in den entscheidenden Situationen auch.

Deizisau kämpfte sich von 23:27 (43.) auf 27:29 (48.) heran und hatte dann zwei Mal die Möglichkeit, Treffer Nummer 28 zu erzielen. Marcel Killat (50.) und Lukas Lohmann (52.) scheiterten aber an Sandweiers Schlussmann Dominik Horn. In der 55. Minute zeigte Youngster Yannik Taxis dann ein weiteres Mal keine Nerven und verwandelte von der Linie zum 30:32. Die Deizisauer fingen anschließend Sandweiers Angriff ab - die erneute Chance, auf einen Treffer heranzukommen, blieb aber ungenutzt. Killats Wurf wurde abgeblockt (56.). Auf der Gegenseite macht es Jonas Schuster besser und traf zum 33:30 (57.). „Fehler passieren. Vielleicht waren es heute bei uns drei zu viel“, haderte Prinz.

Zunächst startete Deizisau schwach und lag schnell mit 2:6 (8.) zurück. „Danach fangen wir uns aber gut und wir gehen mit einem guten Gefühl in die Pause“, betonte Prinz. Aber auch schon vor dem Pausenpfiff war Fortuna nicht auf Deizisauer Seite: In der letzten Sekunde verwandelte Schuster zum 17:16.

„Wir müssen jetzt das Positive aus diesem Spiel mitnehmen. Die Bereitschaft war da, alles zu geben“, lobte Wolz, der sich wie Prinz die spielfreie Zeit herbeisehnt. „Im Idealfall gewinnen wir in Weinsberg und retten uns in die Pause. Elf Punkte in der Vorrunde sind eigentlich zu wenig. Jetzt heißt es Kopf hoch und selbst wenn wir keinen Punkt mehr vor Weihnachten holen, dann eben in der Rückrunde“, betonte Prinz.

Die personellen Sorgen spitzen sich unterdessen weiter zu. Silvan Kenner musste nach gut zehn Minuten verletzt vom Feld. Den Rückraumspieler hat es am Sprunggelenk erwischt. Die Diagnose steht noch aus. Zudem hat Lohmann seit langem einen Auslandsaufenthalt geplant und steht voraussichtlich in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung. Bisher haben die Deizisauer keinen Neuzugang zu vermelden - im Abstiegskampf würde eine Verstärkung aber sicher guttun. Denn die Langzeitverletzten werden wohl nicht mehr zum Einsatz kommen.

In Weinsberg heißt es deshalb am nächsten Wochenende ein weiteres Mal: improvisieren.

statistik

TSV Deizisau: Kehle, Gros; Friedel (3), Kosak (1), Taxis (9/5), Lohmann (2), Prinz (4), Kenner (3), Killat (5), Crone, Brockstedt, Kugler (5).

TV Sandweier: Horn, Hafner; Johannes Henke, Franz Henke (3), Wichmann, Kai Bornhäuser, Simon Bornhäuser (5), Grimm (4), Fritz (7/2), Mitzel (2), Schuster (13), Schulz, Hable.

Schiedsrichter: Papke / Flaig (St. Georgen).

Zuschauer: 350.

Zeitstrafen: 10:10 - zwei Mal zwei Minuten für Lohmann (Deizisau), Franz Henke (Sandweier), ein Mal zwei Minuten für Kosak, Crone, Kugler (Deizisau), Wichmann, Fritz, Mitzel (Sandweier).

Beste Spieler: Taxis / Schuster.