Von Max Carlo Pradler

Esslingen - Sowohl Fußball-Landesligist TSV Köngen als auch Kreisligist TSV Wendlingen, schließen mit Siegen ihre beste Hinrunde der jüngeren Vereinsgeschichte ab. In der Bezirksliga hingegen trennen sich der TV Nellingen und der TSV Deizisau im Derby nach einem ereignisreichen Spiel mit 2:2.

Landesliga

Was für ein sensationeller Kraftakt des TSV Köngen: Trotz einstündiger Unterzahl siegt die Mannschaft um Trainer Mario Sinko im Heimspiel gegen den TSGV Waldstetten mit 1:0. Dabei lief es in der ersten halben Stunde alles andere als rund für die Grün-Weißen. In der anfangs sehr hektischen Partie gelang es dem TSV nur selten, seine technische Überlegenheit an den Tag zu legen. Seiner Mannschaft einen Bärendienst erwies kurz daraufhin Köngens Kapitän Rafael Horeth. Nach einem Gerangel zwischen mehreren Spielern vor dem Köngener Strafraum, zeigte der Unparteiische Tobias Lauber nach Absprache mit seinem Assistenten Horeth die Rote Karte, da dieser einen Gegenspieler weggestoßen hatte. Nach dem Platzverweis „opferte“ Sinko nun einen seiner Angreifer und alles schien auf eine Ergebnisverwaltung der Gastgeber hinauszulaufen. Dass die Köngener dann allerdings eine Viertelstunde vor Schluss doch noch einen Konter mit dem entscheidenden Treffer des Tages abschlossen, kam für die meisten der 200 Zuschauer wohl überraschend. Sinko jubelt: „Die Gäste hatten zwar mehr Spielanteile, so wirklich zwingend kamen sie aber nicht vor unser Tor. Das Ergebnis geht deshalb in Ordnung.“ Nach der Hinrunde stehen die Köngener damit auf dem sechsten Platz. Das ist zu diesem Zeitpunkt das beste Abschneiden der jüngeren Vereinsgeschichte.

Bezirksliga

9.6 Rotation

Zwei völlig unterschiedliche Spielhälften sahen die knapp 150 Zuschauer im Derby zwischen dem TV Nellingen und dem TSV Deizisau (2:2). In der ersten Hälfte waren die Gastgeber die deutlich dominierende Mannschaft. Deizisaus Spielleiter Thomas Stiehl ist über die Leistung seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten verärgert: „Mit dem 0:2-Rückstand waren wir gut bedient. Die Nellinger hätten auch höher führen können.“ Nach dem Seitenwechsel dann ein komplett umgekehrtes Bild. Nun spielte lediglich der TSV Deizisau, während die Nellinger versuchten, ihren Vorsprung über die Runden zu bekommen. Dass es letztendlich für beide zu einem 2:2 reichte, ist laut Stiehl unterm Strich jedoch leistungsgerecht: „Das Ergebnis geht aufgrund der unterschiedlichen Hälften in Ordnung. Ich wünsche mir, dass wir nächstes Mal 90 Minuten lang mit dem gleichen Engagement spielen.“ Der gleichen Meinung ist auch Nellingens Pressewart Peter Hirma: „Es kam jetzt schon öfter vor, dass wir eine Hälfte super spielen und danach gänzlich abschalten.“

Es war eigentlich ein Start nach Maß für den TSV RSK Esslingen, denn bereits nach 180 Sekunden gingen sie durch Felica Franca beim Tabellenführer 1. FC Frickenhausen in Führung. Sehr zum Unmut von RSK-Spielleiter Thomas Schuler hielt die Führung aber nicht lange: „Wir haben nach unserem Treffer nicht konsequent verteidigt und viel zu schnell die beiden Gegentreffer zum 1:2 kassiert.“ In einem guten Bezirksligaspiel waren die Esslinger zwar die gesamte Spielzeit über leicht spielbestimmend, belohnten sich aber für ihr engagiertes Spiel nicht. Abgezockter waren da die Frickenhausener, die noch vor der Pause mit ihrem dritten Treffer den späteren 3:1-Endstand herstellten. „Lobende Worte vom Gegner nach der Partie waren Balsam auf die Wunden, aber wir haben leider nichts Zählbares auf der Habenseite mitgenommen“, resümiert Schuler.

Bis zur 77. Minute stand es in der Partie zwischen dem FV Neuhausen und der SGM TT Göppingen noch 0:0, dann erst ging es so richtig los. Nach dem Führungstreffer des FVN drehten die Gäste aus Göppingen so richtig auf und erzielten drei Treffer in den letzten zehn Spielminuten zum 1:3-Endstand aus Sicht der Neuhausener. FV-Spielleiter Timo Samel ist über das Verhalten der Gastmannschaft enttäuscht: „Schade, dass eine solch starke Mannschaft wie Göppingen es nötig hat, sich so unsportlich zu verhalten.“

Kreisliga A

Einen knappen aber wichtigen Arbeitssieg kann derweil der TSV Wendlingen verbuchen. In einer ausgeglichenen Partie bei der SV 1845 Esslingen kam der Tabellenführer zu einem im Endeffekt doch verdienten 1:0-Auswärtserfolg. Bitter für Esslingen: Der entscheidende Treffer der Wendlinger war ein Eigentor. Nachdem TSV-Kapitän Felix Rueß sich auf dem rechten Flügel durchsetzte und scharf in den Strafraum flankte, bugsierte Verteidiger Marinos Milikudis den Ball ins eigene Gehäuse. Wendlingens Trainer Björn Kluger ärgert sich trotz des Sieges vor allem über einige wüste Ereignisse an der Seitenlinie: „Die SV war völlig übermütig. Wir mussten uns dauernd Beleidigungen anhören und das im Rahmen einer solchen Begegnung. Das war alles andere als eine schöne Vorstellung der Esslinger.“ Der TSV Wendlingen hat nun nach der Hinrunde eine sensationelle Statistik aufzuweisen: Mit einem Torverhältnis von 50:9 gab es in 16 Begegnungen ganze 15 Siege.

„Unsere Defensivarbeit war einmal mehr überragend. Wir haben clever verschoben und die Räume eng gemacht“, lobt Daniel Rieker, Trainer des TSV Köngen II, nach dem 0:0-Punktgewinn beim Bezirksliga-Absteiger VfB Reichenbach. Zwar waren die Gastgeber über weite Strecken der Begegnung spielbestimmend, fanden jedoch in ihren vereinzelten Tormöglichkeiten kein Weg vorbei am starken TSV-Keeper Dennis Springer. Lediglich in den Schlussminuten der Partie hatten die Köngener durch Konter noch die Chance auf den „Lucky Punch“. „Das war ein Spiel mit großem Lerneffekt für uns“, sagt Rieker.

Der grandiose 7:1-Erfolg des TSV Berkheim gegen den TV Nellingen II war bereits der fünfte Sieg in Folge für das Team von Trainer Christian Mirbauer. Die Berkheimer haben sich dadurch vorerst auf dem zweiten Platz festgesetzt. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Hoffentlich machen wir so weiter“, sagt Mirbauer.

„Die Gäste waren einfach eine Nummer zu groß für uns. Deshalb geht der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung“, konstatiert Trainer Fabio Morisco nach der 0:5-Niederlage des TV Hochdorf gegen den ASV Aichwald. Beim Tabellendritten aus Aichwald stach vor allem der dreifache Torschütze Elias von Kirchbach mit einer starken Leistung heraus. Hochdorf rutscht damit auf den zwölften Tabellenrang ab. Morisco ist aber guten Mutes: „Wir brauchen jeden Zähler, aber da habe ich eher die Spiele gegen unsere direkten Konkurrenten im Blick. Gegen einen Aufstiegskandidaten kann man mal verlieren.“

Kreisliga B, Staffel 1

Eine deftige 1:5-Klatsche musste der TSVW Esslingen II gegen den TSV Deizisau II hinnehmen. Die ersten drei Treffer der Gäste fielen dabei innerhalb von zwei Minuten. TSVW-Pressewart Konrad Niederle betrachtet die Niederlage nüchtern: „Das war eine Lehrstunde für uns. Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht und sind mit dem Ergebnis noch gut bedient. Trotzdem haben wir noch Willen bewiesen und den Ehrentreffer erzielt.“

Kein Spiel für schwache Nerven war die Partie zwischen dem SV Mettingen und dem TSV RSK Esslingen II. Nach dem frühen Rückstand gelang es den Esslingern die Partie in der letzten Viertelstunde in einen 2:1-Auswärtserfolg umzudrehen. „Wir hatten etliche Chancen, aber das Mettinger Tor war wie zugenagelt. Zum Glück hat es in der Nachspielzeit doch noch mit dem Sieg geklappt“, freut sich RSK-Spielleiter Schuler.

Kreisliga B, Staffel 2

„Wir hätten locker zweistellig gewinnen müssen, haben aber viel zu viele Chancen leichtfertig liegen lassen“, kritisiert ein dennoch rundum zufriedener TSVW-Pressewart Niederle nach dem 5:1-Sieg des TSVW Esslingen gegen den TSV Wernau II. Vor allem Marius Ochsenwadel hätte sein Torkonto aufbessern können. Der Angreifer traf jedoch gleich dreimal nur das Aluminium.