Thomas Köhrer ist neuer Trainer in Wäldenbronn Fotos: Rudel Quelle: Unbekannt

Max Carlo Pradler

Esslingen - Neue Hoffnung beim TSVW Esslingen: Nachdem der ehemals glorreiche Esslinger Fußballclub im Januar beinahe vor dem Aus stand, sorgt nun ein Neustart mit Trainer Thomas Köhrer für Aufbruchstimmung in Wäldenbronn.

Vor nicht allzu langer Zeit stand es um den TSVW Esslingen ganz übel: Nach dem sang- und klanglosen Abstieg aus der Bezirksliga im Juni 2015 gab es große Zuversicht, nun mit zwei konkurrenzfähigen Teams in den Kreisligen A und B an den Start zu gehen. Die Wirklichkeit sah jedoch anders aus.

Der Spielbetrieb war kaum aufrechtzuerhalten. Fehlendes ehrenamtliches Engagement und der Abgang einiger Spieler führten dazu, dass sich beide TSVW-Teams zur Winterpause auf dem letzten Tabellenplatz ihrer jeweiligen Ligen wiederfanden. Als daraufhin der damalige Trainer Michael Schäberle und einige Spieler das Handtuch warfen, blieb dem kommissarischen Abteilungsleiter Rainer Elbe keine andere Wahl, als die Kreisliga-A-Mannschaft der Wäldenbronner abzumelden. Der TSVW befand sich komplett vor dem Aus.

Doch jetzt schöpft das Esslinger Aushängeschild früherer Tage neue Hoffnung. Neue Hoffnung, die sich vor allem nachhaltiger und vielversprechender darstellen soll als noch im Sommer des vergangenen Jahres. Mit dafür verantwortlich ist der neue Trainer des TSVW, Thomas Köhrer. Der altbekannte Esslinger Coach und ehemalige TSVW-Seniorenkicker wird nun bereits zum dritten Mal in Wäldenbronn die Leitung innehaben.

Dies war ein wichtiger Aspekt für die Spieler, die nach der Misere Anfang des Jahres bereits mit einem Abschied geliebäugelt hatten. „Ich hatte mit vielen Spielern stets Kontakt. Daher weiß ich, dass viele aufgrund meiner Trainertätigkeit nun doch beim TSVW bleiben“, sagt Köhrer, der seinen neuen alten Verein außerdem als „Herzensangelegenheit“ bezeichnet. Auch Elbe, der Köhrer bereits seit dessen aktiver Fußballerzeit kennt, ist beeindruckt: „Unsere Spieler wollten einen nahbaren, aber dennoch hart durchgreifenden Trainer. Ich glaube, das ist uns mit Tommy ganz gut gelungen.“

Suche nach ehrenamtlichen Helfern

Um den Verein allerdings langfristig zu stabilisieren, erhofft sich Elbe vor allem wieder deutlich mehr ehrenamtliches Engagement, an welchem es vor ein paar Monaten noch gemangelt hat. „In unserer Klasse überlebt ein Verein nur durch fleißige Helfer und Arbeiter. Das ist noch deutlich wichtiger als Sponsorengelder“, appelliert Elbe. Die gleiche Meinung vertritt auch Köhrer, der künftig selbst einen Teil der Aufgaben der Abteilungsleitung übernehmen wird: „Wir brauchen eine starke Vereinsführung, bei der die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt wird. Aber ich bin guter Dinge, weil vor allem auch viele alte Wäldenbronner ihre Bereitschaft angedeutet haben, wieder kräftig mit anzupacken.“

Wo es sportlich in der kommenden Saison hingehen soll, steht noch in den Sternen. Der TSVW kann jedoch durchaus optimistisch in die Zukunft blicken, wurde doch zuletzt der Kader auf stattliche 45 Akteure vergrößert, was zugleich bedeutet, dass kommende Saison wieder zwei Wäldenbronner Mannschaften an den Start gehe. Ein Team wird hierbei lediglich mit U 23-Spielern gespickt sein.

Ferner sind auch noch Transferaktivitäten zu erwarten, wie Elbe vermutet: „Im Juli werden sicher noch einige Spielerwechsel über die Bühne gehen, an denen höchstwahrscheinlich auch wir beteiligt sein werden.“

Nichtsdestotrotz ist sowohl für Köhrer als auch für Elbe das primäre Ziel, im Verein den Spaß und die Kontinuität wiederherzustellen. „Wie es sich anschließend sportlich entwickelt, werde man dann sehen. Druck machen wir uns jedenfalls gar keinen“, schildert der 48-jährige Trainer.