Berkheim - Bezirksliga-erfahrener Tabellenvierter wird von forscher Jugend auf dem Vormarsch geprüft. Dieses Motto kann über das Duell in der Fußball-Kreisliga-A zwischen dem TSV Berkheim und dem Tabellenfünften TSV Köngen II gestellt werden. Wobei sich Berkheims Trainer Christian Mirbauer nicht so ohne weiteres die Favoritenrolle überstülpen lässt.
„Die Erfahrung spricht für uns“, sagt Mirbauer, „aber ich weiß, dass eine junge Mannschaft das ausgleichen kann.“ Zumal Köngen mit einem 4:0-Erfolg gegen die SV 1845 Esslingen im Rücken auflaufen wird, während sich Mirbauer immer noch über das 3:3 gegen Ruit ärgert. „Wir führen in der 72. Minute mit 3:0, da darf man nicht nur einen Punkt mitnehmen.“ Es war das fünfte Remis in dieser Saison, was auch ein bisschen die Lage in Berkheim widerspiegelt. Das Team ist auch nach zehn Spieltagen noch nicht gefestigt. „Es fehlen immer einige Spieler, wir müssen häufig wechseln. Uns fehlt noch die Konstanz“, sagt Mirbauer.
Gleichzeitig geht es für Berkheim aber auch darum, Platz zwei nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Aufstiegsverpflichtung sitzt dem Bezirksliga-Absteiger zwar nicht im Nacken, aber Rang zwei ist ein Ziel - auch damit die Intensität im Training und in der Mannschaft hochgehalten wird.
Darauf muss Mirbauers Köngener Kollege Daniel Rieker kein spezielles Augenmerk haben. Für den Großteil seines jungen Teams ist das Auflaufen in der Kreisliga A Herausforderung genug. Wobei es bisher so gut lief, dass Rieker sagen kann, dass „dieses Spiel zum richtigen Zeitpunkt kommt“. Der Tabellenvierte sei „ein Gegner, an dem wir uns messen können“. Nach zehn Spieltagen sind das forsche Töne bei einer Mannschaft, die in der vergangenen Saison nur dank glücklicher Umstände dem Abstieg entronnen ist.
Allerdings hat das Team ein neues Gesicht. Zehn A-Jugendliche hat das Trainergespann Daniel und Julien Rieker eingebaut und das ging offenbar reibungslos. Das ist keineswegs der Normalfall an der Schnittstelle Jugend-Aktive, war aber durchaus der Plan in Köngen. Daniel Rieker hat „seine Jungs“ bereits seit drei Jahren unter den Fittichen, gemeinsam mit dem Trainer sind sie jetzt in den Aktivenbereich gewechselt. Köngens Viererkette ist nun 19 Jahre jung. „Schön, dass alle dageblieben sind“, sagt Rieker, „jetzt ernten wir die Früchte unserer Arbeit.“
Gegen Berkheim setzt Rieker auch ein wenig auf das Überraschungsmoment, das er aufseiten seines Teams sieht. Zum einen glaubt er nicht, dass Berkheim diesbezüglich viel bieten kann: „Wir kennen die Arbeitsweise von Christian Mirbauer aus seiner Zeit in Plochingen.“ Zum anderen könne sein Team eine große Variabilität in die Waagschale werfen. „Wir können viele Systeme spielen und diese dem Gegner angepasst auch schnell wechseln“, erläutert Rieker den Effekt der konstanten Arbeit aus den vergangenen Jahren mit dem jetzigen Stamm des Kreisliga-A-Teams. „Das ist unser großes Plus und das wird in dieser Saison vielleicht der Schlüssel sein.“ Berkheim wird auch diesbezüglich ein echter Gradmesser.