Der TSV Köngen in der Saison 2016/2017, hinten von links: Andreas Bouroutzis, Marian Blankenhorn, Rafael Horeth, Kevin Kaiser, Manuel Horeth, Sebastian Albrecht, Philipp Nuffer, Marko Sakic, Mustafa Baykara. Mitte von links: Abteilungsleiter Rolf Aldinger, stellv. Abteilungsleiter Achim Wunderwald, stellv. Sportlicher Leiter Sven Ertinger, Sportlicher Leiter Joachim Dienelt, Niko Waxmann, Kim Ehrler, Jeremiah Geywitz, Daniel Seidler, Trainer Mario Sinko, CoTrainer Marcel Süßer, Betreuer Andreas Maisch. Vorne von links: Mokthar Kennane, Dennis Essert, Sven Römer, Dominik Eitel, Tobias Lamberti, Dennis Springer, Salvatore Trombetta, Max Pradler, Maximilian Stockbauer. Es fehlen: Manuel Eitel, Pascal Herrmann, Jan Horeth, Migel Horeth, Nelson Jerry Kleiß, Arnit Kryeziu, Niko Kurz, Philipp Zeller. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Köngen - Am Ende der vergangenen Spielzeit musste der TSV Köngen nachsitzen: Nachdem sich das Team am letzten Spieltag durch ein Unentschieden gegen den SC Stammheim in die Relegation gerettet hatte, sicherten sich die Köngener im Entscheidungsspiel gegen den FV Senden den Klassenverbleib. Mit einem neuen Mann an der Seitenlinie will die Mannschaft in der neuen Runde in der oberen Tabellenhälfte mitspielen.

Von Patrick Kuolt

Mario Sinko könnte auch Profis trainieren. Der neue Trainer der Köngener, der zuletzt drei Jahre als Jugendkoordinator im Verein tätig war und bei der ersten Mannschaft auf Ralf Rueff folgt, besitzt die UEFA-Pro-Lizenz. Der 47-Jährige absolvierte zwischen 2010 und 2013 zusammen mit Niko Kovac, dem aktuellen Trainer von Bundesligist Eintracht Frankfurt, in Kroatien die Ausbildung zum professionellen Fußballlehrer. „Dadurch, dass ich die kroatische Staatsbürgerschaft besitze, hatte ich die Möglichkeit, das Studium in Kroatien über einer längeren Zeitraum berufsbegleitend zu absolvieren. Der Trainerlehrgang zählt dort außerdem wie ein Sportstudium. In Deutschland ist das nicht der Fall“, sagt Sinko.

Während der Ausbildung arbeitete er mit Sportpsychologen zusammen, die bereits für Clubs wie Manchester City und Manchester United gearbeitet haben. „Diese Erfahrungen lasse ich jetzt in meine Arbeit in Köngen einfließen“, sagt der 47-Jährige, der langfristig ein Engagement im Profifußball anstrebt.

Vorbereitung auf Drucksituationen

So musste jeder Spieler zu Beginn der Vorbereitung einen Fragebogen ausfüllen. Sinko wertete die Antworten aus und erstellte vier große Persönlichkeitsgruppen, denen die Spieler zugeordnet wurden. Aus jeder Gruppe wurde ein Akteur in den Mannschaftsrat gewählt. „So ergänzen sich die lauteren Typen optimal mit den eher introvertierten und man bekommt eine optimale Mischung“, sagt der Trainer und ergänzt: „Außerdem trainieren wir gezielt den Umgang mit Drucksituationen, damit die Spieler immer voll fokussiert auf ihre Aufgabe sind. Ich verspreche mir sehr viel davon.“

Bei einem Trainingslager in der Sportschule Ruit ließ Sinko außerdem professionelle Leistungsmessungen und Videos von Trainings- und Spielsituationen erstellen - für jeden Spieler. „Ich bin ein großer Fan von Statistiken. Ich bin der Meinung, dass Wissen sehr wichtig ist. So kann ich jedem Einzelnen zeigen, was er gut macht und wo er Verbesserungspotenzial hat“, erklärt der 47-Jährige. Zunächst habe er eine gewisse Angst vor der Professionalität bei den Spielern gespürt, erklärt Sinko. „Das hat sich aber sehr schnell gelegt.“

Die Mannschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verändert. In Patrick Warth, der zum Oberliga-Aufsteiger 1. Göppinger SV gewechselt ist, David Lamberti (Laufbahn beendet) und Torhüter Felix Lache, der sich dem Ligakonkurrenten 1. FC Heiningen angeschlossen hat, stehen Köngen künftig drei Leistungsträger nicht mehr zur Verfügung. „Dass Patrick Warth weg ist, tut uns natürlich weh. Aber es ist vollkommen klar, dass er diese Chance in Göppingen nutzen musste“, sagt Sinko. Dagegen verstärken neun Neue das Team.

Als Aufstiegsfavoriten hat der Coach den TSV Bad Boll und den SV Ebersbach ausgemacht. „Ich denke, dass die beiden Mannschaften gute Chancen haben, um die Meisterschaft mitzuspielen“, sagt Sinko. Nach einer insgesamt guten Vorbereitung, während der die Mannschaft sogar einen 1:0-Sieg gegen den Oberligisten SSV Reutlingen feierte, hoffen die Köngener selbst auf eine sorgenfreie Saison. „Wir wollen gleich in den ersten fünf Spielen zeigen, dass wir diesmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben wollen“, erklärt Sinko und ergänzt: „Mein persönliches Ziel ist es, dass wir schnell und aggressiv spielen, attraktiven Offensivfußball zeigen und unter die ersten Sechs kommen. Dass die Mannschaft das leisten kann, hat sie bereits gegen Ende der vergangenen Spielzeit gezeigt.“

Zu- und Abgänge

Zugänge: Daniel Seidler, Max Carlo Pradler (beide TSV Wendlingen), Nelson Jerry Kleiß (FC Marbach), Dominik Eitel (SC Altbach), Marko Sakic (FV 09 Nürtingen), Philipp Nuffer (TSV Jesingen), Dennis Springer (TSV Köngen II), Jeremiah Geywitz, Maximilian Stockbauer (beide SV Vaihingen).

Abgänge: Patrick Warth (1. Göppinger SV), David Lamberti (Laufbahn beendet), Felix Lache (1. FC Heiningen), Marian Blankenhorn, Jan Henzler, Patrick Pasicnjek, Julius Löfflath (alle TSV Köngen II).