Foto: Wilhelma Stuttgart - Wilhelma Stuttgart

Geht es um die Nachzucht höchst seltener Tierarten, ist das kleine Hirscheber-Ferkel der Wilhelma eine große Kostbarkeit. Europaweit hat der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart in diesem Jahr die erste Geburt dieser außergewöhnlichen Schweine mit den geweihartigen Hauern zu vermelden. Nur auf der indonesischen Insel Sulawesi leben die Hirscheber – und auf einigen vorgelagerten Inseln, weil sie bemerkenswert gut schwimmen können. Uralt ist die Tierart. Von ihr existieren rund 40.000 Jahre alte Höhlenmalereien. Doch die Tiere sind stark bedroht - Die Wildpopulation wird auf gerade noch 4000 Tiere gezählt. Die Einheimischen haben den Hirscheber, dessen Fleisch sie schätzen, gezähmt, doch die Vermehrung gelingt ihnen kaum. „Die Nachzucht der Hirscheber ist ein wichtiger Zuchterfolg“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Dass sie uns jetzt im zweiten Jahr in Folge gelungen ist, freut mich doppelt.“ 2015 kam das Ferkel Cahaya in der Wilhelma zur Welt und konnte inzwischen an den Zoo Berlin zur Zucht weitergegeben werden. Jungtiere hatte es davor 2004 und 1992 gegeben. Hirscheber gibt es seit 1975 in der Wilhelma. Das Neugeborene ist zwei Wochen alt und beginnt nun, das Außengehege vor dem Flusspferdhaus mit Mutter Cinta zu erkunden. Vater Salem schaut derweil vom Nachbargehege zu. Beide waren auch die Eltern von Cahaya. Von dem neuen Sprössling weiß man, dass es ein männliches Ferkel ist. Einen Namen hat es noch nicht. Mit einer Körperlänge von rund 90 bis 110 Zentimetern bleiben Hirscheber relativ klein. Ihr Gewicht von bis zu 100 Kilo tragen sie auf recht langen dünnen Beinen und erreichen eine Schulterhöhe von 65 bis 80 Zentimetern. Damit sind sie gut angepasst an ihren Lebensraum im tropischen Regenwald. Dort treten sie Trampelpfade aus, um im dichten Unterholz flinker voran zu kommen.