Stars und Publikumslieblinge im Weltweihnachtscircus: Vasily Timchenko mit seinem Seelöwen Tim, den er liebevoll umarmt. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Stuttgart - In Stuttgart haben sich Stadträte für ein Wildtierverbot auch auf dem Cannstatter Wasen ausgesprochen. Und genau dort wurden Wildtiere, die Seelöwen, zu Publikumslieblingen, wie der Sprecher des Weltweihnachtscircus, Arnulf Woock, erklärt. Gestern fanden die letzten Vorstellungen im Zirkus statt.

Von Iris Frey

Angesichts der Begeisterung, die das Publikum dem russischen Tierlehrer Vasily Timchenko entgegenbrachte, ist dies bemerkenswert. „Die Nummer mit den Seelöwen kam unfassbar gut an“, erklärt Woock. Gerade er habe den meisten Applaus bekommen. „Da hätte man sich gewünscht, einer der Wildtiergegner hätte es sich angeschaut.“ Diese Tiernummer sei ein Paradebeispiel, wie es sein muss und kann. Auch vom Publikum seien keinerlei Beschwerden vor Ort gekommen. Im Gegenteil, eher Freude, Spaß und Wertschätzung für die Arbeit mit den Tieren. Das Ehepaar Düss, das Jahre zuvor schon im Weltweihnachtscircus mit ihren Seelöwen zu Gast war, setzt die Tiere auch neben den Zirkusauftritten als Schwimmtherapie für autistische Kinder ein. Auch die Hunde-Nummer von Wolfgang Lauenburger sei begeistert aufgenommen worden. „Sie zeigt, wie die Zusammenarbeit von Tieren und Menschen wunderbar funktionieren kann und auch dass die Tiere dabei Spaß haben können“, sagt Woock. Da das Wildtierverbot, wie berichtet, frühestens im April 2019 kommt, planen die Veranstalter die kommenden zwei Spielzeiten auf dem Wasen noch mit Wildtieren. Anschließend müsse der Weltweihnachtscircus schauen, was entsprechend möglich sei.

Die Veranstalter, das Music Circus Concertbüro und Stardust International, freuen sich, dass wieder mehr als 120 000 Besucher in den Zirkus kamen. Die Besucherzahl blieb stabil. Angesichts der Terror-Lage war schon im vergangenen Jahr nach den Paris-Anschlägen mit einem Sicherheitsdienst am Einlass reagiert worden. Dies war auch dieses Jahr nach dem Terroranschlag von Berlin beibehalten worden. Das habe sich bewährt. Auch der Austausch aus dem Programm kurz vor dem Start des Zirkus von Clown David Larible durch vier Clowns habe sich positiv ausgewirkt, so der Zirkussprecher. „Die Clowns kamen sehr gut an, dadurch dass die Nummern verteilt wurden.“ Gegen Larible laufen, wie berichtet, in der Schweiz staatsanwaltliche Ermittlungen mit dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs. Daraufhin hatte das Management des Weltweihnachtscircus die Zusammenarbeit für die diesjährige Saison mit Larible beendet. Bislang wisse man nichts Neues, so Woock. Man müsse abwarten und könne noch nichts sagen, auch was eine künftige Zusammenarbeit betrifft. Indes wurde Laribles Tochter Shirley mit ihrer Luftakrobatik-Nummer vom Publikum freundlich aufgenommen.

Insgesamt blicken die Veranstalter wieder auf ein tolles Programm, das sehr gut aufgenommen worden sei. Einige Artisten werden wieder nach Monte Carlo zum Internationalen Circusfestival reisen, wie die Chinesen. Im Jahr 2018 sind dorthin auch Jonathan und Eve eingeladen mit ihrer Luftakrobatik-Nummer am doppelten Reifen.

Und der nächste Weltweihnachtscircus kommt: Er wird in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern. Die Premiere dazu steht auch schon fest: Sie wird am 7. Dezember sein. Der Zirkus gastiert dann bis zum 7. Januar 2018.