Stuttgart (red) - Fossilien aus Holzmaden gehören zu den wertvollsten der Sammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart. Bereits im 18. Jahrhundert wurden sie als etwas ganz Besonderes erkannt und seither gezielt gesammelt. Aber was vor 182 Millionen Jahren die Entstehung und sensationelle Erhaltung dieser Fossilien förderte, gefährdet sie heute: Die spezielle chemische Zusammensetzung der Sedimente, in denen sie eingebettet sind. Durch den Kontakt der Objekte mit Wasser (es genügt bereits eine hohe Luftfeuchtigkeit) und Sauerstoff bilden sich Eisensulfat und aggressive Schwefelsäure, die sich in das Fossil frisst und es zerstört. In seiner Ausstellungsreihe „museum spezial“ zeigt das Naturkundemuseum nun bis zum 26. März 2017, wie historisch und wissenschaftlich wertvolle Fossilplatten aus dem Posidonienschiefer von der Museumsrestauratorin Cristina Gascó Martín vor dem Zerfall gerettet werden und wie aufwendig eine solche Rettungsaktion ist. Das Thema wird dabei aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Wie sind die Fossilien entstanden? Was genau spielt sich ab, wenn sie „erkranken“? Und wie sieht die Heilung aus? Neben sieben „genesenen Patienten“ sehen die Besucher viele weitere Objekte, die als nächste auf dem Tisch der Restauratorin landen werden.