Die Fütterung der Krokodile findet am 1. Mai statt. Foto: Harald Löffler Quelle: Unbekannt

Stuttgart (dpa) - Seit gestern können rund 233 000 in Baden-Württemberg lebende Türken über die Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei abstimmen. Gewählt wird entweder in Stuttgart oder in Karlsruhe. In der Landeshauptstadt lief der Urnengang zur umstrittenen Verfassungsänderung unter Polizeischutz an - es blieb ruhig.

Knapp ein Dutzend Einsatzwagen sicherte die Straßen und Anfahrtswege rund um das Wahllokal in der Zuffenhausener Lorenzstraße. Vor der Dependance des türkischen Generalkonsulats hatte die Polizei als Vorsichtsmaßnahme sogenannte Betonleitwände aufgestellt. Laut Polizeisprecher Stefan Keilbach gab es aber keine Hinweise auf Gegendemonstrationen oder geplante Anschläge.

Für den Innenbereich des Gebäudes hatte das Generalkonsulat zudem einen privaten Sicherheitsdienst beauftragt. Kurz nach 9 Uhr öffneten Mitarbeiter die Tore. Zuvor hatten mehr als 30 Menschen darauf gewartet, ihre Stimme abgeben zu können. Ein Wahlkoordinator sagte, dass er den größten Andrang am Wochenende erwarte. Dann öffnen die Wahlverantwortlichen insgesamt 14 Wahlzimmer. Unter der Woche können Türken in neun Räumen ihre Stimme abgeben.

In Karlsruhe konnten Wahlberechtigte direkt im türkischen Generalkonsulat abstimmen. Auch hier gab es keine Gegendemonstrationen. Zuvor hatten sich die Beamten gemeinsam mit der Stadt auf ein Verkehrskonzept geeinigt, das in der Vergangenheit bereits öfter genutzt wurde. So sollen rund um das Generalkonsulat genügend Parkflächen zur Verfügung gestellt werden.

In Deutschland lebende Türken haben bis zum 9. April die Gelegenheit, am Referendum teilzunehmen. Hierzulande dürfen rund 1,4 Millionen Türken wählen. Die Generalkonsulate haben in Stuttgart circa 144 000 Wahlberechtigte registriert. In Karlsruhe sind es rund 89 000. In der Türkei findet die Wahl erst am 16. April statt.