Auf dem Schillerplatz haben die Servicekräfte auch in den kommenden Tagen alle Hände voll zu tun. Bis zum 4. September ist im Herzen der Stadt Weindorf-Zeit. Foto: Eisenmann Quelle: Unbekannt

Stuttgart (ae) - Es ist angerichtet: Das 40. Stuttgarter Weindorf hat gestern Abend offiziell seine Pforten geöffnet. Bis zum 4. September locken mehr als 500 verschiedene Weine und kulinarische Spezialitäten aus der Region. Die Laubenwirte erwarten rund eine Million Besucher.

Temperaturen von 30 Grad verleiteten bereits am Mittag zahlreiche Angestellte und Geschäftsleute dazu, die Spezialitäten des Weindorfs dem Essen aus der Kantine vorzuziehen - leichte Speisen und Weinschorle waren gefragt. Zusammenrücken musste man in den Lauben aber noch nicht. Erst am Abend hielt die gewohnte „Drucketse“ Einzug und die offizielle Eröffnung stand auf dem Programm. Drei Jahre lang erfolgte diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um Störungen von Stuttgart-21-Gegnern auszuschließen. Dieses Mal - rechtzeitig zum Jubiläum - wurde der geschlossenen Gesellschaft eine Absage erteilt. Allerdings waren Taschen und Rucksäcke bei der Feier im Innenhof des Alten Schlosses unerwünscht.

Mit Wirtshausmusik wurden die Zuschauer und die Ehrengäste willkommen geheißen. „Schwäbisch“ sei das Gebot der Stunde, ließ Moderator Wulf Wager die Anwesenden wissen. Es folgten Comedy-Einlagen, historischer Rohrtrunk, der neue Weindorf-Walzer und natürlich die Vorstellung aller Laubenwirte. Als Trinkspruch trug Weinkönigin Mara Walz eine Inschrift vor, die im Haus des Weines in Bordeaux zu finden ist: „Die Kultur des Weines ist diejenige, wo die Menschen sich kennenlernen wollen, statt sich zu bekämpfen.“

Von ihrer persönlichen Beziehung zum Weindorf berichtete Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Als Mitglied des Gemeinderates habe sie 2009 am Traubentreten vor dem Rathaus teilgenommen. „74 Grad Oechsle - das Ergebnis wurde von allen in höchsten Tönen gelobt“, erinnerte sie sich schmunzelnd. Nur einer habe etwas auszusetzen gehabt - der verstorbene Weinvogt Dieter Zaiß. Dessen Fazit: „Der Wein ist gut und auch süß, aber hinten raus schmeckt er nach dem Föll seinen Füß.“

Bis zum 4. September ist das Stuttgarter Weindorf sonntags bis mittwochs von 11.30 Uhr bis 23 Uhr sowie donnerstags bis samstags von 11.30 Uhr bis 24 Uhr geöffnet.