Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die NSU-Opferfamilien, Barbara John, aufgenommen am 06.04.2017 auf dem Halitplatz in Kassel (Hessen) Foto: Archivbild: dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Ombudsfrau der Bundesregierung, Barbara John, hält Treffen der Familien der Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU auch in Zukunft für unverzichtbar. Die Zusammenkünfte an den Tatorten mit den Gedenkstätten könnten helfen, den Schmerz zu überwinden, sagte die Ombudsfrau für die Opfer des NSU und Chefin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Barbara John, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Die Familien erleben, dass sie nicht allein sind, dass sie verstanden werden und sich darüber austauschen können, wie sie sich dem Trauma stellen.“
John begleitet die Opferfamilien während der Gedenkfeier zum zehnten Todestag der in Heilbronn erschossenen Polizistin Michèle Kiesewetter am 25. April. Den Mord an ihr und den versuchten Mord an ihrem Streifenkollegen rechnet die Bundesanwaltschaft der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) zu. Auf deren Konto gehen auch die Morde an neun Kleinunternehmer mit Migrationshintergrund zwischen 2000 und 2006. Die Stadt und die Polizei Heilbronn erwarten rund 70 geladene Gäste, darunter auch Abgesandte der NSU-Untersuchungsausschüsse des Bundestages sowie des baden-württembergischen Landtages.