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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Streit über die möglichen Kosten für den Ausstieg aus dem Bahnprojekt Stuttgart 21 geht in eine weitere Runde. Die Gegner des umstrittenen Milliardenvorhabens forderten am Freitag mit Verweis auf neue Berechnungen erneut einem Baustopp. Die Kosten des Weiterbaus liegen demnach zwischen 5,9 und 7,9 Milliarden Euro über denen eines Ausstiegs beziehungsweise Umstiegs auf die Variante eines modernisierten Kopfbahnhofs, wie das Beratungsbüro Vieregg-Rössler in ihrem Auftrag ermittelte. Die Expertise geht von Gesamtbaukosten von 9,8 Milliarden Euro aus. Das Projekt sei definitiv ein unwirtschaftliches, erklärte das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21.
Die Deutsche Bahn wies die Darstellung energisch zurück. Es handele sich um nicht haltbare Spekulationen und diese seien bereits mehrfach widerlegt, sagte Peter Sturm, Geschäftsführer der DB Projekt Stuttgart-Ulm. Die Kostenkalkulation liege innerhalb des Finanzierungsrahmens von 6,5 Milliarden Euro. „Ein Ausstieg aus dem Projekt wäre nicht im Sinne Baden-Württembergs.“ Außerdem spreche der Fortschritt beim Tunnelbau eine völlig andere Sprache als die Ausstiegsszenarien der Projektgegner, erklärte Sturm weiter.
Die Projektgegner forderten den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn auf, sich bei seiner geplanten Sitzung am 15. März mit dem Ausstieg zu befassen. Bei Stuttgart 21 soll der bisherige Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut werden. Zugleich wird zwischen Wendlingen (Kreis Esslingen) und Ulm eine Neubaustrecke erstellt.